Carnifex - Slow Death

carnifex slowdeathNachdem er noch vor ein paar Jahren schier durch die Decke ging und neue Bands fast wie Pilze aus dem Boden schossen, ebbt der anfängliche Hype um den Deathcore so langsam ab und das Genre bereinigt sich mehr oder weniger allmählich selbst. Übrig bleiben hierbei einmal mehr die Bands, die wirklich etwas drauf haben und nicht im Stillstand verharren, sondern sich kontinuierlich weiterentwickeln.

Eine dieser Gruppen sind ganz klar die kalifornischen CARNIFEX, die nun mit „Slow Death“ ihr bereits sechstes Album vorlegen. Hierbei überraschen sie den Hörer beim eröffnenden „Dark Heart Ceremony“ zunächst einmal mit ungewohnten Piano- und Streicherklängen. Doch spätestens nach dem ersten Growl von Scott Lewis weiß man, mit wem man es hier zu tun hat. Dabei schafft der Mann hier etwas, das eigentlich fast unmöglich schien, nämlich noch fieser zu klingen als auf dem Vorgänger „Die Without Hope“.

Auffällig ist, dass Scott Lewis (Gesang), Shawn Cameron (Schlagzeug, Keyboards), Cory Arford (Gitarre), Jordan Lockrey (Leadgitarre) und Fred Calderon (Bass) auf „Slow Death“ vermehrt auf Elemente aus dem Black Metal setzen. Dies hört man vor allem beim Titelsong, dem bereits vorher veröffentlichtem „Drown Me In Blood “und bei „Necrotoxic“. Dass sie ihre Wurzeln nicht vergessen haben zeigen CARNIFEX mit „Pale Ghost“ und „Black Candles Burning“.

Bis auf das ein wenig zu soft daherkommende “Life Fades To A Funeral“ können die 10 auf der Scheibe enthaltenen Stücke auch durchaus überzeugen, auch wenn die Mannen aus San Diego nicht gerade als DREAM THEATER des Deathcore durchgehen.

Leider harkt „Slow Death“ jedoch genau an derselben Sache, die ich bereits bei „Die Without Hope“ kritisiert habe und das ist der Klang. Hier gilt wohl das oft bemühte „Viele Köche verderben den Brei“, schafften es doch CARNIFEX und Mick Kenny (ANAAL NATHRAKH, BLEEDING THROUGH), Co-Produzent Jason Suecof (DEATH ANGEL, CHELSEA GRIN, JOB FOR A COWBOY) und der für den Mix zuständige Mark Lewis (THE BLACK DAHLIA MURDER, WHITECHAPEL, DEVILDRIVER, DEICIDE) das Album derart überzuproduzieren, dass es so glatt klingt, als wäre jemand mit der Planierraupe darüber gefahren. Von daher gibt es auch hier aufgrund des sterilen Klangs Punktabzug in der „B-Note“. (Matthias)


Bewertung: 

Matthias7,5 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 37:00 min
Label: Nuclear Blast Records
Veröffentlichungstermin: 05.08.2016

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