Wenngleich es einige Thrash und Death Metal Bands mit Sängerinnen gibt, ist so der richtige Hype ausgeblieben, seit ARCH ENEMY mit „Wages Of Sin“ (2001) und spätestens mit „Anthems Of Rebellion“ (2003) die Messlatte in diesem Genre in schwindelnd erregende Höhen gelegt haben. Diese Spielarten des Heavy Metals bleiben abgesehen von wenigen Ausnahmen eine reine Männerdomäne, wie man sich bereits denken kann, sind X-TINXION eine dieser Bands, die eine Frontfrau haben.

Diese lautet auf den Namen Monica Janssen, ab und an singt sie clean, überwiegend schreit sie sich den Teufel aus dem Leib, beides macht sie so, dass man daran wenig meckern kann. Dass das aktuelle Studioalbum dieser Band aus den Niederlanden, die 2011 bereits einmal auf der kleinsten der Wacken Bühnen auftreten durften, nicht mehr als ein durchschnittliches ist, liegt also nicht an ihr.

Es liegt daran, dass „From The Ashes Of Eden“ so der Titel dieses Albums, welches augenscheinlich das Full-Lenght-Debüt darstellt, einfach zu viele belanglose Songs hat, die mehr an einem vorbeirauschen anstatt sich im Ohr festzusetzen.
Der Anfang der Platte ist dabei durchaus vielversprechend, mit Anfang meine ich den starken Opener „Amalgation“ sowie die drei folgenden Tracks inklusive „Genetic Sickness“. Danach kommt leider nicht mehr viel, was auch damit zusammenhängt, dass die Band weder das Tempo noch die allgemeine Intention der Songs verändert.

Einerseits bieten X-TINXION durchaus das volle Brett wie beispielsweise in „Uniformity“, das wird die Traditionalisten freuen, andererseits darf es gerne auch etwas melodischer zugehen wie in „Severed From Heaven“. Ist alles nicht wirklich schlecht gemacht, man segelt so etwas mit im Fahrwasser der „Wages Of Sin“ ARCH ENEMY, als die Band noch nicht ganz so im Mainstream angekommen war, allerdings ohne diese verdammt geilen Gitarren der Amott Brüder und auch ohne deren Geschick spannende Songs zu kreieren.

Natürlich kann ich der Band jetzt zu Gute halten, dass „From The Ashes Of Eden“ das erste unter vernünftigen Bedingungen produzierte Werk ist, auf der anderen Seite wurde die Band offiziellen Angaben zufolge bereits 2003 gegründet, es sind also keine Newcomer mehr im engeren Sinne.

Alles in allem halte ich befriedigende 6 Punkte für angemessen, wer auf Female Fronted Thrash Metal steht, der gerne auch mal ruppig sein darf, darf seine beiden Ohren hierfür riskieren. (Maik)


Bewertung: 

6 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 51:47 min
Label: Graviton Music Services
Veröffentlichungstermin: 10.06.2016