saltatiomortis lichtundschattenDer erste Song von SALTATIO MORTIS, den ich je hörte, war „Dunkler Engel“ von ihrem 2002er Album „Das Zweite Gesicht“. Ein Stück, das heutzutage nicht mehr zu Liveehren kommt. Ruft man sich ins Gedächtnis, welchen Weg die „Totentänzer“ seit ihren Anfängen auf den Mittelaltermärkten der Republik zurückgelegt haben, so kann man dem nur Respekt zollen. Mittlerweile hat man sich auch stark von den ursprünglichen musikalischen Wurzeln entfernt und sich eher rockigen Tönen zugewandt. Doch der Erfolg gibt den Karlsruhern recht. Kommt es doch nicht von ungefähr, dass die beiden letzten Alben „Das Schwarze 1 x 1“ und „Zirkus Zeitgeist“ die Topposition der Charts für sich erobern konnten.

Langsam bekommt man jedoch das Gefühl, dass mittlerweile alle paar Monate ein neues Werk der Truppe erscheint. Nach „Zirkus Zeitgeist“ und „Zirkus Zeitgeist – Ohne Strom und Stecker“ nun also die Best Of mit dem zugegebenermaßen sehr gut gewählten Titel „Licht & Schatten Best Of 2000 - 2014“. Irgendwie wird man das Gefühl nicht los, dass hier jemand dem Motto „Schmiede das Eisen so lange es heiß ist“ folgt.

Doch nach 14 Jahren, in denen die Spielmänner nun unterwegs sind, war eine Zusammenstellung dieser Art längst überfällig. Zudem man in den letzten Jahren einige neue Fans hinzugewonnen haben dürfte, die die alten Songs der Band nicht kennen. So bietet diese Best Of auf 2 CDs einen Überblick über das musikalische Schaffen der Truppe. Wobei es hier an der Aufmachung und auch am Klang absolut nichts zu meckern gibt.

Mit „Früher War Alles Besser“, „Wachstum Über Alles“, „Salome“ und so weiter sind dann auch die bekanntesten Stücke der Band vertreten. Dennoch dürfte eine Sache Fans der ersten Stunde etwas bitter aufstoßen und das ist die Tatsache, dass SALTATIO MORTIS hier die Alben vor ihrem 2005er-Werk „Des Königs Henker“ fast gänzlich außer Acht lassen. So ist auf „Licht & Schatten“ nicht eine Nummer von ihrem 2002er Werk „Das Zweite Gesicht“ zu finden, obwohl die Best Of eine gute Gelegenheit gewesen wäre, gerade die ganz alten Stücke in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Mit „Falsche Freunde“ vom Album „Erwachen“ (2004) sowie „Salz der Erde“ und „Tritt ein“ von der 2005er Scheibe „Des Königs Henker“ sind dann wenigsten 3 ältere Stücke vertreten. Doch auch bei den neueren Stücken muss man Abstriche machen. So fehlt hier unter anderem „Sieben Raben“ von „Aus Der Asche“ (2007) und auch „Gott Würfelt Nicht“ von der 2011er-Scheibe „Sturm Aufs Paradies“ sucht man vergebens.

Nun ist es natürlich immer schwer es mit einer Best Of jedem Fan recht zu machen und jeder dürfte andere Stücke zu seinen Favoriten zählen. Ansonsten gibt es bei den Stücken, die letztendlich ihren Weg auf die beiden CDs gefunden haben, nichts zu meckern. Obwohl ich persönlich auf das eher schwache „Schloss Duwisib“ hätte verzichten können. Dass hier keine Stücke vom aktuellen Werk enthalten sind, dürfte ja bereits am Titel klar und deutlich zu erkennen sein.

Wie bei jeder Best Of, drängt sich natürlich auch hier wieder die Frage nach dem Sinn auf. Langjährige Fans von SALTATIO MORTIS kennen die hier enthaltenen Stücke nämlich eh in und auswendig. Bleiben also noch die 3 neuen Stücke „Weiß Wie Schnee“ „Fatum“ und „Schöne Neue Welt“, die zwar alle drei überzeugen, bei denen es aber fraglich ist, ob sie alleine den Kauf wert sind.

Abschließend bleibt zu sagen, dass Neueinsteiger, die die älteren Werke von SALTATIO MORTIS nicht kennen, mit dem Kauf von „Licht & Schatten“ nichts falsch machen. Alle anderen müssen wie immer selbst entscheiden. (Matthias)


Bewertung: 

Matthias7,5 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 22
Spielzeit: 103:53 min
Label: Napalm Records
Veröffentlichungstermin: 17.06.2016

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