Poverty's No Crime - Spiral Of Fear

povertysnocrime spiraloffearDie norddeutschen Proggies von POVERTY’S NO CRIME habe ich während meiner Proghochphase zwischen 1999 und 2006 enorm viel gehört. Zusammen mit VANDEN PLAS und EVERON bildeten POVERTY’S NO CRIME immer so etwas wie die Speerspitze des nationalen Progressive Metal und Alben wie „Slave To The MInd“ (1999) und das bisherige Karrierehighlight „One In A Million“ (2001) zeichneten sich durch ein superbes Songwriting und eine angenehme Melodiosität aus, charakterlich nicht allzu weit von THRESHOLD entfernt.

2003 folgte dann mit „The Chemical Chaos“ noch ein solides Album, wohingegen man beim 2007er Werk „Save My Soul“ bereits merkte, dass die Luft rauszugehen droht. Von daher war eine längere Bandpause keine Riesenüberraschung, eine neues Studioalbum nach über neun Jahren hingegen schon, wobei man sagen muss, dass die Drums für vorliegendes Album bereits im März 2014 aufgenommen worden sind, vor allem auch weil die Band nach wie vor in der identischen Besetzung agiert wie vor über zehn Jahren und das ist keine Selbstverständlichkeit.

Selbstverständlich ist auch nicht, dass der deutsche Fünfer da weitermacht, wo man vor einer Dekade aufgehört hat, als Fan der Band fühlt man sich auf jeden Fall direkt zu Hause, qualitativ bewegt man sich in etwa auf dem Niveau von „The Chemical Chaos“. Man merkt schon, dass es POVERTY’S NO CRIME nicht mehr ganz so gut hinbekommen, mitreißende Songs zu komponieren, „Spiral Of Fear“ ist zwar durchaus als heavy einzustufen, wirkt zuweilen aber etwas brav und nicht zwingend genug. Von den acht auf dieser Platte enthaltenen Stücken sind es lediglich das abschließende, vielschichtige „Wounded“, das mit einer längeren Solopassage von Gitarrist Marco Ahrens aufwartet, sowie das klasse Instrumental „The Fifth Element“, welche fortan in Erinnerung bleiben werden.

Anderen Songs wie dem Opener „The Longest Day“ oder auch „Fatamorgana“ fehlt so der letzte Kick, sei es nun ein abgefahrener Instrumentalpart oder ein Ohrwurmrefrain. „The Ballad Of 91“ ist zum Beispiel ein solcher Ohrwurm, leider fehlt der Nummer ansonsten so das gewisse Etwas. Umgekehrt kann man „Spiral Of Fear“ von Anfang bis Ende genießen, ohne dass man sich durch längere Qualitätspausephasen durcharbeiten muss, was auch nicht zu verachten muss.

„Spiral Of Fear“ ist zusammengefasst ein gelungenes Comebackalbum, das Fans und Anhänger der Band gut munden müsste, denn POVERTY’S NO CRIME klingen auch nach mehrjähriger Auszeit wie eh und je, und wer weiß, vielleicht sehe ich die Band, die mich bereits seit 1998 begleitet, auch mit dem neuen Studioalbum als Grundlage live irgendwo in der Republik. (Maik)


Bewertung: 

Maik 20167,5 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 55:55 min
Label: Metalville
Veröffentlichungstermin: 29.04.2016





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