Mantar - Ode To The Flame

 Mantar Ode To The FlameFür gute Musik braucht es nicht mehr als drei Musiker, heißt es zumindest in der handgemachten Rockbranche. Aber reichen zwei Leute auch aus? Scheinbar ja, wie MANTAR beweisen. Allerdings vermisst man dann mindestens ein klassisches Instrument bzw. eine Person, die es bedient. Oder man ist so wahnsinnig und übernimmt mehrere Instrumente als einzelne Person. Was man im Studio ja noch gut vorstellbar ist, wird live schon spannend. Aber auch da beläuft es sich auf zwei Personen, und wie ich mich selbst überzeugen konnte, reicht tatsächlich ein Duett, um ein Inferno auf der Bühne zu entfachen.

Viele Black-Metal-Projekte bestehen lediglich aus ein oder zwei Personen, existieren dann auch nur auf Tonträger oder nehmen sich für live Unterstützung anderer Musiker.
MANTAR kann man zwar pauschal auch als Black Metal titulieren, aber das wäre wirklich viel zu knapp gehalten für die beachtliche Reichweite, die diese junge Band aufweist. Sehr starke Rockelemente, aber auch viele Einsprenkler aus Funeral Doom, Sludge und Hardcore machen die Mucke der „Gruesome Twosome“ aus.

Nach unzähligen Livebeiträgen wurde es nun Zeit, das gefeierte Debüt „Death By Burning“ mit einem Nachfolger zu versehen. „Ode To The Flame“ ist gewaltig und kann auch Musikliebhaber überzeugen, die wie ich eigentlich nicht viel mit Black Metal anfangen können. Aber genau das macht MANTAR eben aus, die Norddeutschen vermischen vieles, was anfangs nicht passen will, zu einem sehr harmonischen Klumpen lauter und innovativer Musik. Dabei bedienen sie sich auch mal synthetischen Klängen, die aber wirklich nur im Hintergrund die Struktur zusammenhalten.

Bereits durch Videoveröffentlichungen von „Era Borealis“ oder jüngst auch „Cross The Cross“ wird deutlich, wie vielfältig und offen MANTAR auf ihrem neuen Album zu Werke gehen. Die dichte Atmosphäre und die Brachialität bleibt dabei über das ganze Album hinweg erhalten.
Wenn auch mit etwas Verspätung bin ich doch noch sehr erfreut, dass dieses Werk uns letztlich noch erreicht hat, denn ansonsten wäre mir ein beachtliches Musikwerk entgangen, das wiederum zeigt, dass man zwar schon jede Note gespielt hat, aber dennoch aus dem reichhaltigen Fundus der Rockgeschichte noch jede Menge Innovatives kreieren kann. (Jochen)

 
Bewertung:

Jochen8,5 8,5 / 10


Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 44:01 min
Label: Nuclear Blast
Veröffentlichungstermin: 15.04.2016

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