Talisman - 7 Sechzehn Jahre gibt es TALISMAN nun schon - und obwohl alle Bandmitglieder „nebenbei“ mehr als ausgelastet sind, hat es die Truppe immerhin bereits auf sieben Alben gebracht. Seit dem letzten Studiowerk „Cats And Dogs“ sind nun allerdings bereits drei Jahre vergangen – was in der Tat daran liegt, dass Gitarrist Frederik Akesson viel mit ARCH ENEMY gemacht hat, Drummer Jamie Borger und Bassist/Keyboarder Marcel Jacob mit den Newcomern LAST AUTUMN´s DREAM unterwegs sind und nicht zuletzt Sänger Jeff Scott Soto bei SOUL SIRKUS aktiv und im Sommer sogar spontan für den erkrankten Steve Augeri auf der JOURNEY-Tour eingesprungen ist.

Trotz dieser „Seitensprünge“ ist nun endlich das simpel „7“ betitelte Album fertiggestellt und selbstverständlich verkündet Marcel Jacob, dass es sich hier um ihr bestes Album überhaupt handelt. Hören wir mal rein… Dieses „beste Album“ verteilt sich leider nur auf 45 Minuten – denn das ist für das in der Tat hochwertige Material viel zu wenig. Die elf Tracks sind viel zu schnell verhallt – und was legen TALISMAN von Anfang an für eine Energie und Spielfreude an den Tag – der Opener „Falling“ rockt ohne Kompromisse auf hohem Niveau – und wenn „Nowhere Fast“ auch deutlich ruhiger tönt, haben TALISMAN hier doch einen genialen Ohrwurm erschaffen.

Überhaupt zeigt sich bei dieser Band durchgängig, wie gut und abwechslungsreich Songwriting sein kann – so ist „Rhyme Or Reason“ zwar noch einen Zahn gemäßigter, aber wieder so gelungen arrangiert, dass kein Hauch von Langeweile aufkommt.

Äußerst basslastig und flott geht es bei „End Of The Line“ zu, dafür plätschert „The 1 I´m Living 4“ zunächst ein wenig zu seicht vor sich hin, bevor TALISMAN auch hier wieder mit einer eingängigen Hookline punkten können.

Schön klassisch straight und eingängig präsentiert sich „On My Way“ – und Herr Soto glänzt mit der ganzen Bandbreite seines Könnens. Abgesehen vom hervorragenden Gitarrensolo rutscht „Forevermore“ mit seinem leicht schnulzigen Touch knapp unter das Niveau der übrigen Songs – um das Manko an Heaviness auszugleichen, lassen es TALISMAN dann bei „Succumb 2 My Desire“ glatt ein wenig funkig angehen und legen zudem mehrere Gänge zu, um dann mit „Shed A Tear Goodbye“ wieder auf recht balladeskes Level zurückzufallen – zudem ist hier das Arrangement an sich etwas zu einfach gestrickt, um mitreißen zu können.

Beim ersten Hören erscheint „Troubled Water“ vermutlich etwas abgefahren und wenig eingängig, der Nummer muss man aber durchaus Potential bescheinigen, das sich nach dem dritten oder vierten Durchlauf mehr und mehr entfaltet. Mit der sehr gelungenen, druckvollen Ballade „Back 2 The Feeling“ beschließen die Jungs dann das Album.

TALISMAN haben ein Problem. Die hochkarätigen Musiker liefern fast durchweg auch ebenso hochkarätiges Material ab; durchdachte Songstrukturen, perfekte Vocals – da macht das Hören wirklich Freude – und es ist schade, wenn die 45 Minuten Spielzeit vorbei sind. Allerdings fehlt der Band mal der wirkliche Überhammer, um auch die Aufmerksamkeit zu bekommen, die ihr mit dem vorhandenen Material eigentlich bereits zusteht.
Auf alle Fälle beweisen TALISMAN, dass Melodic Hard Rock durchaus knackig präsentiert werden kann.
Die seltsamen Zahlenspiele in den Songtiteln kann man auf Grund des ebenfalls zahlenlastigen Albumtitels „7“ wohl mal so durchgehen lassen…

Note: 7,5 / 10

Anspieltipps: „Falling”, „On My Way”, „Back 2 The Feeling”

VÖ: 20.10.2006

Spielzeit: 45:35 min
Titel: 11
Label: Frontiers Records

(Naglagor)
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