Status Quo - If You Can't Stand The Heat... (Deluxe Edition)

Status Quo IfYouCantStandTheHeat Auch mit der uns vorliegenden dritten Deluxe Edition von STATUS QUO können Fans und solche, die es noch werden wollen, nicht viel verkehrt machen. Wenn die Briten auch scheinbar nur eine Handvoll Songs in den Hitlisten der Siebziger und Achtziger hatten, so bemerkt man beim Durchhören der regulären Alben – und das sind insgesamt immerhin 31 Stück – doch noch einige Titel, die man gerne regelmäßig über den Äther hätte hören wollen. Der so instituierte Boogie Rock ist zwar lediglich eine Weiterentwicklung von Wegweisern wie CHUCK BERRY oder LITTLE RICHARD, aber dennoch kreisen automatisch die Hüften, wenn STATUS QUO ins Spiel kommen.

Zugegeben, außer „Rocking All Over The World“ fiel mir auch nicht mehr allzu viel ein, was ich mit QUO auf die Schnelle in Verbindung gebracht hätte, aber auf der vorliegenden Scheibe „If You Can’t Stand The Heat...“ sind doch noch so manche Perlen versteckt, die sich aber leicht in die Riege des besagten Titels einreihen lassen. Das Cover würde heutzutage bestimmt direkt durchfallen, aber zu der damaligen Zeit im Jahr 1978 passte es faustgerecht aufs Auge. Songs wie „Oh! What A Night“ waren im Liveprogramm der Band stets vertreten sowie Hymnen wie „Long Legged Linda“ oder „Gonna Teach You To Love Me“.

Kritiker wie ich auch werden nun, gemäß dem MOTÖRHEAD-Syndrom, das mein Kollege Pascal schon bei den anderen Veröffentlichungen ansprach, anmerken, dass STATUS QUO eigentlich nur einen Song bzw. nur ein Riff geschrieben haben, das sich wie ein roter Faden durch die restlichen Songs zieht und nur durch andere Gesangsmelodien und Texte unterscheidet. Aber dennoch hat das Quartett mehr zu bieten, vieles hört sich vielleicht ähnlich an, aber die einzelnen Highlights machen den Zauber der Band aus, neben ihrer sympathischen, humorvollen und elanreichen Livedarbietungen.

Leider gibt es auf der Deluxe Version davon nichts zu hören, dafür ist die zweite CD des Digipaks randvoll mit Demoaufnahmen der damaligen Zeit. Hier hört man schön raus, mit welch einfachen Mitteln gearbeitet wurde; ein Riff, eine Gesangsmelodie, ein Grundrhythmus – fertig ist der Song. Was aus diesem Fundament später errichtet wurde, kann man dann auf der regulären CD hören. Nicht nur live, sondern auch im Proberaum oder im Studio scheinen die Herren Rossi und Co. ihren Spaß gehabt zu haben. Wenn man sich die rauen Tracks anhört, enden diese meistens in Gelächter oder Albernheiten.

Zu modernen Zeiten, wenn Songs am PC in Akkordarbeit für die breite Konsummasse hergestellt werden, ist es immer wieder erfreulich und erfrischend festzustellen, dass es auch Musiker gab und gibt, die Spaß an ihrem Job haben und diesen Spaß gerne an die Zuhörer weitergeben. Nur schade zu hören, dass das Kapitel STATUS QUO nach der Tour im Herbst endgültig geschlossen werden soll.

Wie schon eingangs erwähnt ist die Deluxe Edition eine Anschaffung wert, wer noch nicht bzw. nicht mehr das Original besitzt. Ob der langjährige Fan die x-te Version eines Titels in seiner Evolution unbedingt braucht, sei dahingestellt, und er muss selbst den damit verbundenen finanziellen Aufwand abwägen. (Jochen)

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