Rival Sons - Hollow Bones

Rival Sons Hollow BonesKaum eine Band verfolge ich in den letzten Jahren derart mit Spannung wie die aus Kalifornien stammenden RIVAL SONS. Jede Platte war bisher anders und jede Platte überzeugte vollends, nun folgt mit „Hollow Bones“ der neueste Streich, und dieser erhebt sich wie ein leuchtender Zeppelin am Horizont.

Und das ist keineswegs übertrieben, die Parallelen zu LED ZEPPELIN werden mit dieser Platte noch einmal mehr als deutlich. Ob diese Tatsache von der Band gewollt ist oder nicht bleibt unklar, sicher ist aber, dass ihre Musik etwas ganz Besonderes ist. War die letzte Scheibe „Great Western Valkyrie“ sehr rockig, gehen die RIVAL SONS auf „Hollow Bones“ etwas zurückhaltender vor und sind abwechslungsreicher denn je. Dabei schreckt die Band auch nicht vor Experimenten zurück („Thundering Voices“,“Hollow Bones Pt. 2“) und nimmt den Hörer mit auf eine Reise in die Tiefen der Rock’n’Roll-Music. „Hollow Bones“ ist eine Art Befreiungsschlag und zeigt, dass die Band nicht mit Scheuklappen durchs Leben läuft. Sie sind offen für alle Stilarten und diese Tatsache befeuert ihre Kreativität in schwindelerregende Höhen. Es gibt für mich sonst keine Erklärung für Songs wie „All That I Want“ oder „Baby Boy“. Bei jedem neuen Durchlauf entdeckt man weitere kleine Details, ähnlich wie man es von den großen Klassikern der Musikgeschichte kennt. Einige der Stücke erschließen sich direkt („Tied Up“, „Pretty Face“), andere benötigen hingegen etwas länger („Fade Out“), haben dafür aber eine umso größere Wirkung.

Dabei schlägt die Band interessante und neuartige Töne an. Bereits der Titeltrack lässt aufhorchen und lässt sich nicht direkt in seiner Vollständigkeit erfassen. Die RIVAL SONS gehen auf ihrem neuen Album bei einigen Songs den weniger direkten Weg. Dies lässt für mich aber bereits die Langlebigkeit dieser Platte erahnen – der Zahn der Zeit wird es zeigen. Ein ganz besonderer Leckerbissen bietet der Coversong „Black Coffee“. Der Ursprung des Stücks liegt irgendwo in den Sechzigern und die für mich bekannteste Interpretation stammt von HUMBLE PIE. Die Hürde, Steve Marriot beim Gesang nahe zu kommen, schafft Sänger Jay Buchanan problemlos, und die RIVAL SONS-Version klingt einfach genial.

Auch ihren Sound hat die Band für „Hollow Bones“ etwas variiert. Nicht wenige Fans störten sich an dem Gesangseffekt auf „Great Western Valkyrie“, dieser findet sich auf „Hollow Bones“ nicht wieder. Bassist Dave ließ im Interview zwar verlauten, dass dies keine bewusste Entscheidung war, bestätigt aber auch, dass Jays Stimme keinerlei Effekt notwendig habe. Darüber hinaus wurde die Platte nicht zu laut abgemischt und die einzelnen Instrumente sind sehr gut zu identifizieren, ein schöner warmer Sound, der eine angenehme Atmosphäre aufbaut.

Mit „Hollow Bones“ zeigt die Band einmal mehr, wie abwechslungsreich Rockmusik sein kann. Ich habe mir viel von diesem Album erhofft und wurde zu keinem Zeitpunkt enttäuscht. Die Platte ist anders geraten als die Vorgänger und auch der Stil hat sich etwas verändert, doch all das wirkt sich sehr positiv auf die Musik aus. „Hollow Bones“ setzt die Erfolgslinie der RIVAL SONS fort. Eine großartige Platte. Ich bin schon gespannt wie es weitergeht. (Pascal)


Bewertung:

Pascal9,0 9 / 10


Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 37:20 min
Label: Earache Records
Veröffentlichungstermin: 10.06.2016

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