Godslave - Welcome To The Green Zone

godslave welcometothegreenzoneEs gibt immer wieder Bands, bei denen man sich mit der Objektivität ein wenig schwerer tut als bei anderen. GODSLAVE gehören hier eindeutig dazu. Denn wie geht man mit einer Gruppe um, die in derselben Stadt beheimatet ist, wie das Onlinemagazin für das man seine geistigen Ergüsse in die Tasten hämmert, und mit Gitarrist Bernie sowie mit Bassist Mika noch dazu zwei ehemalige Mitstreiter und in meinem Fall, denjenigen, der mich damals zum Neckbreaker brachte, in ihren Reihen hat? Die Antwort auf die eingangs gestellte Frage kann nur lauten „Nicht anders als mit anderen Bands auch". Und als Nicht-Saarländer kann ich mir den Lokalpatriotismus dann auch glücklicherweise sparen.

Wobei GODSLAVE sowohl einen wie auch immer gearteten Freundschaftsbonus als auch Lokalpatriotismus schon lange nichtmehr brauchen, sofern sie ihn denn je nötig hatten. Nach vier Alben und sechs EPs in gerade einmal acht Jahren, hat man sich seinen Platz im deutschen Thrash Metal längst verdient und liefert konstant gute Arbeit ab.

So stellt sich eher die Frage, ob Thommy (Gesang), Bernie (Gitarre), Meyer (Gitarre), Tobi (Schlagzeug) und Mika (Bass) mit ihrem vierten Album, welches auf den Namen „Welcome To The Green Zone" hört, ein Werk für die Wohlfühlzone oder eher fürs Krisengebiet geschaffen haben. Vor allem auch weil „Welcome To The Green Zone" die erste Scheibe ist, die GODSLAVE über ihr eigenes Label Green Zone Music veröffentlichen. Doch schon alleine die Tatsache, dass man mit dem SU2 Studio als Aufnahmestätte und Phil Hillen als Produzent erneut auf alte Bekannte zurückgegriffen hat, sollte eventuelle Zweifel beseitigen.

Mit den ersten Klängen der eröffnenden Nummer „Green Zone" dürften dann auch die letzten Zweifler verstummen, geben einem die Saarländer doch einmal mehr das, wonach der gemeine Thrasher giert. Nämlich voll auf die Glocke. Noch dazu hat Phil Hillen den Jungs erneut einen Sound hingezaubert, der einem die Mundwinkel schnurstracks in Richtung Ohren treibt. Wobei die restlichen 10 Stücke dem Opener in nichts nachstehen. Bernie und Meyer schütteln die Riffs und wirklich genialen Soli scheinbar mühelos aus dem Ärmel und es hagelt Hooks, Hooks, Hooks. Nachzuhören in Stücken wie „So Let It Burn", „Demon", „My Journey" zu dem es auch ein Video gibt oder meinen beiden Lieblingssongs „Children Of The Pit" bei dem man sich unter anderem Seba von ERADICATOR, Bacchus von HATRED und Britta von CRIPPER ans Mikrofon holte und „End Of History".

In den letzten Jahren haben GODSLAVE immer mehr ihre eigene musikalische Identität entwickelt, wobei sie ihren Wurzeln jedoch treu geblieben sind. So ist auch auf „Welcome To The Green Zone" der Einfluss von vor allem ANNIHILATOR und TESTAMENT nicht zu überhören. Dies merkt man besonders am Gesang.

Alles in allem ist GODSLAVE mit ihrem vierten Album ein rundum gelungenes Album gelungen, welches eindeutig ein Kandidat für die Wohlfühlzone ist. Und wer mit „6_2.3" ein Instrumental auf der Scheibe hat, das sich, obwohl völlig abgedreht, hervorragend ins Gesamtbild einfügt, hat eh alles richtig gemacht. (Matthias)

Bewertung: 

Matthias8,5 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 46:12 min
Label: Green Zone Music
Veröffentlichungstermin: 18.03.2016

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