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danzig skeletonsGlenn Danzig ist eine lebende Legende, der mit den MISFITS, SAMHAIN und nicht zuletzt DANZIG Musikgeschichte geschrieben hat. Da ist es nur gut und richtig, dass sich der 60jährige nun einen lange gehegten Traum erfüllt und mit „Skeletons" ein Album mit Coverversionen der Songs, die seine Kariere maßgeblich prägten, veröffentlicht hat.

Schon ein Blick auf das Cover, welches eine Hommage an Bowies „Pin Ups" ist, macht deutlich, dass DANZIG hier verdammt tief in der Plattenkiste gegraben hat. Ausgegraben hat er zehn Stücke, bei denen die Originale teilweise bereits mehrere Jahrzehnte auf dem Buckel haben und die auch nicht jeder unbedingt kennen dürfte. Da der Titel „Skeletons" jedoch eine Anspielung auf „Skeletons in the Closet", was auf Deutsch so viel wie „Leichen im Keller" bedeutet ist, darf man gespannt sein, welche „Leichen" der gute Glenn hier ausgegraben hat und ob er den Weg des geringsten Widerstandes, nämlich so nahe am Original wie möglich zu bleiben, gegangen ist oder sich für die andere Alternative, den Songs seinen eigenen Stempel aufzudrücken, entschieden hat.

Beim Hören der Scheibe wird schnell klar, dass hier jemand letztendlich den Mittelweg gewählt hat. Und so klingen der Opener „Devil's Angels", auf dem Soundtrack des gleichnamigen Biker Films zu finden und im Original von DAVIE ALLEN & THE ARROWS interpretiert und die darauf folgende, aus dem Film „Satan's Sadists" stammende PAUL WIBIER Nummer „Satan" so sehr nach DANZIG, dass sie locker auch aus seiner Feder stammen und auf einer regulären Veröffentlichung vertreten sein könnten. Doch dann kommt die erste Überraschung des Albums. Glenn interpretiert die ELVIS PRESLEY-Nummer „Let Yourself Go" und macht seinem Spitznamen „Evil Elvis" hier alle Ehre, kommt er doch erschreckend nah ans Original. Die folgenden 6 Songs bergen keine besonderen Überraschungen mehr. Doch die überzeugendste Darbietung liefert der „Schinkengott", meiner Meinung nach, definitiv mit dem letzten Song, des insgesamt zehn Stücke enthaltenden Werks. Hier gibt er mit „Crying In The Rain" von THE EVERLY BROTHERS einen Song zum Besten, den wohl niemand und schon gar nicht in dieser Art und Weise von ihm erwartet hätte, da er das Original um Längen übertrifft.

Liest man sich aktuelle Interviews durch, so könnte 2016 glatt ein Jubeljahr für alle DANZIG-Fans werden, denn neben einem weiteren Coveralbum, das mit hoher Wahrscheinlichkeit den Namen „Glenn Danzig sings Elvis" tragen wird, soll auch endlich der langersehnte Nachfolger von „Deth Red Sabaoth" erscheinen. So ist „Skeletons" zwar leider kein reguläres Studioalbum, aber sehr gut geeignet die Wartezeit auf ebenjenes zu verkürzen. (Matthias)

Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 35:56 min
Label: AFM Records
Veröffentlichungstermin: 27.11.2015

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