Throwers - Loss

Throwers LossSie sind laut, wild, chaotisch und leidenschaftlich. Wer jetzt an eine Hardcoreband denkt, liegt grundsätzlich richtig, aber THROWERS sind mehr als nur Hardcore. Viele moderne, aber auch traditionelle Elemente werden auf ihrem Sequel „Loss" verarbeitet, neu gemischt und wieder ausgeworfen. Und gerade diese Mixtur macht die Geschichte eigentlich ganz spannend. Eigentlich, weil es ja kein komplett neues Konzept ist, aber dennoch neugierig macht. Die Vorschusslorbeeren haben sie auf jeden Fall schon eingeheimst, und die Spannung wird nun endlich nicht mehr weiter aufgebaut.

Die Tonmeisterei in Oldenburg ist gerade für Bands aus der Sludge-Kante sehr bekannt und beliebt wegen des brachialen Gitarrensounds. Doch „Loss" klingt gar nicht so, eigentlich recht untypisch, dafür aber typisch für diese Art Musik, den THROWERS vorstellen. Auch wenn es auf der Platte drunter und drüber geht, klingt die Produktion trotz allem sauber und geordnet, vor allem sehr natürlich belassen. Die sieben Songs des ersten Full-Length-Brockens sind sehr abwechslungsreich, wenn auch scheinbar chaotisch und unstrukturiert, aber der Schein trügt, denn die vier Jungs aus Leipzig haben sich echt Gedanken gemacht, wie sie ihre Kunst zum Ausdruck bringen. Anstrengend ist „Loss" jedoch schon, wenn auch oder gerade weil die Songs viel Inhalt aufweisen. Zuerst weiß man nicht, was man von diesem Album halten soll, denn dafür ist es einfach zu sperrig und vollgepackt.

Meinen persönlichen Knackpunkt stellt allerdings der Gesang dar. Für mich klingt er wie der einer blutjungen Postcore-Irgendwas-Band, einfach nicht mein Fall, außerdem für meinen Geschmack zu präsent. Denn die Musik an sich birgt schon so viele Nuancen, dass zu viel Stimme einfach davon ablenkt.
Gerade die Kapriolen, die Schlagzeuger Gabo dreht, sind schon bemerkenswert und schenken der Platte eine sehr professionelle Note. Natürlich ist auch die Gitarrenarbeit sehr hochwertig, aber dennoch sticht gerade bei diesem Genre das Drumming hervor.

„Loss" ist ein gelungener Einstieg für eine junge Band wie THROWERS und ist jetzt schon ein Garant für lebhafte Liveunterhaltung. Auch wenn dieser Happen schwer zu schlucken ist und mehrere Durchläufe braucht, so kann man dem Potenzial dieser Band nicht entsagen. Hoffen wir auf eine weitere steile Karriere und eine Fortführung dieses fleißigen Schaffens, dann kann man getrost von einer Aufnahme in die Riege der Geheimtippkandidaten ausgehen. (Jochen)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 34:22 min
Label: Golden Antenna Records /Vendetta Records
Veröffentlichungstermin: 15.01.2016

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