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phantasma thedeviantheartsEine Konzeptplatte mit mehreren mehr oder minder bekannten Musikern aus dem Rock- und Metalgenre, das wäre eigentlich eine Steilvorlage für das italienische Label Frontiers gewesen, das gerne den eh schon überfluteten Markt mit solchen Releases noch mehr zum Überlaufen bringt, aber nein das Debütalbum von PHANTASMA erscheint bei Napalm Records, was Hoffnung macht, dass „The Deviant Hearts" nicht im Allerlei untergehen wird. Schaut man sich die Namen an, die bei diesem Projekt vordergründig beteiligt sind, dann sind diese Hoffnungen auch gar nicht unbegründet, Charlotte Wessels hat sich als Sängerin bei DELAIN in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt, Georg Neuhauser bzw. seine Band SERENITY gehören zu den besseren europäischen Vertretern des melodischen Progressive Metal und Oliver Philipps hat bei EVERON schon mehrfach bewiesen, dass er ein gutes Händchen für gute Songs hat.

Darüber hinaus gibt es auch noch ein paar weitere Gäste, zum Glück ufert das bei diesem Album, das auf einem Roman von Charlotte Wessels basiert, nicht komplett aus, so dass man sich nicht mit einer Vielzahl an Charaktären befassen muss. Kommen wir zum Album selber, dann kann ich guten Gewissens behaupten, dass „The Deviant Hearts" mit „Incomplete" über einen fantastischen Opener verfügt, der eigentlich nur ein einfach gestrickter Pianosong mit einem wunderschönen Gesangsduett von Charlotte Wessels und Georg Neuhauser darstellt. Zudem besitzt die Konzeptplatte einen großartigen, bombastischen Schluss namens „Let It Die", bei dem man sich richtig freut, wieder die angenehm unaufdringliche Stimme von Oliver Philipps zu hören.
Alles, was dann in den 50 Minuten dazwischen liegt, ist beileibe auch nicht von schlechten Eltern. Die Songs haben Hand und Fuß, sind dank der Mitwirkung von Oliver Philipps sauber produziert und auch an den Gesangsbeiträgen von Charlotte Wessels, Georg Neuhauser, Tom Englund (EVERGREY) und Dennis Schunke (VAN CANTO) gibt es nur wenig zu mäkeln.

Zu einhundert Prozent will der Funke aber nicht überspringen, denn vieles an „The Deviant Hearts" klingt dann doch zu berechenbar, zu vorhersehbar, zu lieblich und einfach nicht mitreißend genug. Zudem fragt man sich, ob es dieses Projekt wirklich gebraucht hätte, denn die an vorderster Stelle Beteiligten, hätten ein solches Konzeptalbum auch jeweils mit ihren eigenen Bands in Angriff nehmen können.

Mir persönlich gefällt „The Deviant Hearts" richtig gut, weil mich diese melodiebetonte, zuweilen kitschige, Schnittmenge aus Symphonic und Progressive Metal sehr anspricht, das bedeutet aber hier nicht automatisch, dass „The Deviant Hearts" objektiv betrachtet wirklich ein essentielles Album ist und deshalb gibt es auch „nur" 7,5 Punkte. (Maik)

Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 55:30 min
Label: Napalm Records
Veröffentlichungstermin: 20.11.2015

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