Vanden Plas - Chronicles Of The Immortals: Netherworld II

vandenplas chroniclesoftheimmortalsIIWenn man als Berufsmusiker in der heutigen Zeit überleben will, muss man manchmal kreative Wege gehen. Die pfälzische Progressive Metal Band VANDEN PLAS, ganz nebenbei eine von ganz wenigen Bands, die seit ihrem Debütalbum „Colour Temple" (1994) das gleiche Line-Up haben, tut dies, indem sie seit 2006 regelmäßig am Pfalztheater in Kaiserslautern Musicals und Theateraufführungen mitinszeniert und musikalisch begleitet. Angefangen mit dem ABYDOS Projekt von Sänger Andreas Kuntz, über den Graf von Monte Christo („Christ 0"), das „Seraphic Clockwork" (2010) ist man zwischenzeitlich beim größten Projekt gelandet: „Die Chronik der Unsterblichen – Blutnacht" von Autor Wolfgang Hohlbein als Rockoper.

Die Ergebnisse dieser Produktionen konnte man sich nicht nur vor Ort im Theater während der Spielzeiten ansehen, sondern man kann sie sich auch im typischen VANDEN PLAS Progressive Metal Sound zu Hause anhören. Nachdem „Chronicles Of The Immortals: Netherworld (Path One)" bereits in der ersten Jahreshälfte 2014 herausgekommen ist, ist nun endlich der zweite und letzte Teil an der Reihe. Und „Chronicles Of The Immortals: Netherworld II" gehört in der Tat in die gleiche Familie und damit ist bereits vieles gesagt.

Der zweite Teil knüpft wirklich in allen Belangen an den überzeugende ersten Teil an, Sound, Songs, Konzept, Gastmusiker, man merkt, dass beide Teile zusammen gehören und gäbe es keine Marketingmechanismen wäre es sehr sinnvoll gewesen, beides als Doppelalbum zu veröffentlichen. Einen kleinen Unterschied gibt es dann allerdings doch. Hat man den ersten Teil dank sehr starker und nur eingeschränkt komplexer Songs wie „Godmaker", „Misery Affection" oder dem bombastischen Albumabschluss „Inside" als Fan und Hörer recht schnell erfasst, so tut man sich bei „Chronicles Of The Immortals: Netherworld II" anfangs etwas schwerer. Mit „Stone Roses Edge" gibt es zwar eine sehr eingängige Nummer, die gewissermaßen Single Charakter hat, wenn man das bei einem Song von über sechs Minuten Länge überhaupt sagen darf, aber insbesondere der Mittelteil mit dem dreiteiligen „Blood Of Eden" (13 Minuten) und dem recht heftigen „Monster" (8 Minuten) verlangen einiges ab. Wobei ich sagen muss, dass „Blood Of Eden" wirklich als Kern- und Herzstück der zwei Stunden durchgeht, wenn man Teil eins und Teil zwei zusammenfassen würde.

Wenngleich „Chronicles Of The Immortals: Netherworld II" im Direktvergleich unter dem beliebten Strich einen kleinen, wirklich nur einen kleinen Tick, schlechter ausfällt als Teil eins, der einfach kompakter arrangiert ist, setzen VANDEN PLAS auch dieses Mal gegen Ende hin nochmals zwei Ausrufezeichen. Sowohl „The Last Fight" als auch „Circle Of The Devil" fallen zugleich düster, episch, bombastisch und dramatisch aus und vermitteln keinesfalls eine Happy End Stimmung. Bleibt nur noch zu sagen, dass ich es schade finde, dass Julia Steingass als Gastsängerin dieses Mal nicht ganz so viel Raum bekommt, denn die Duette mit Andreas Kuntz sind immer sehr hörenswert. (Maik)

Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 66:09 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 06.11.2015

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden