Lausch - Glass Bones

lausch glassbonesDas Wort oder die Aufforderung „Lausch" ist an und für sich bereits ein cooler Bandname, um so erstaunter ist man dann, dass der Frontmann dieser Band den Namen Alexander Lausch trägt, da hat man wohl das Naheliegende mit dem Nützlichen verbunden. Die vor circa zehn Jahren gegründete Band blickt aktuell bereits auf vier Studiolaben zurück, ich möchte mir einmal erlauben zu sagen, dass es zum großen Durchbruch bis dato trotzdem noch nicht gereicht hat.

Warum das so ist, kann ich mir auch nicht so ganz erklären, vermutlich hat man sich was Konzerte angeht zu sehr auf die Heimat Österreich konzentriert, man könnte sich die Band auch gut als Support von LONG DISTANCE CALLING vorstellen. An der Qualität der Musik kann es jedenfalls nicht liegen, denn zumindest beim vierten Album „Glass Bones" gibt es kaum etwas zu meckern. Die Platte ist formidabel produziert, hat Ecken und Kanten und bietet trotzdem genug Raum, dass die einzelnen Songs atmen und sich entfalten können. Vieles an diesem Album wirkt durchdacht und nicht dem Zufall überlassen, was fehlt ist der eine Hit, die Nummer, die man immer und ewig mit diesem Trio in Verbindung bringen wird.

Am ehesten kommt diesem Ziel gleich der Opener „Salvador's Pain" nahe, der mit einigen Drum/Cymbalschlägen so loslegt, als würde die Band ein Konzert im Wembley Stadium beginnen. Wie die meisten anderen Bands werden LAUSCH das mit Sicherheit nie schaffen, die Musik entfaltet in intimer Atmosphäre sowieso eine bessere Wirkung und ist dann am besten, wenn wie in „Twenty Seconds" oder "Here I Stand" die hymnische und zugleich melancholische Seite zum Vorschein tritt; ist das ein Widerspruch? Stilistisch passen LAUSCH prima in die Schublade mit dem „P". Post-Progressive kann man es nennen. Musik mit einem gewissen Anspruch, aber ohne große Frickeleien, modern und trotzdem irgendwie in den Neunzigern stehen geblieben, als einige Alternative Rock Bands groß rauskamen. Als Vergleich dienen gerne BIFFY CLYRO und in der Tat LAUSCH haben auch etwas britisches, sind aber bei weitem nicht so exzentrisch wie beispielsweise MUSE oder PLACEBO, die beide auch von mir sehr geschätzt werden.

Auch wenn sich die Glanzlichter von „Glass Bones" vorrangig am Anfang und am Ende des Albums befinden, ist „Glass Bones" in seiner Gesamtheit eine runde Sache und im abklingenden Post Rock Genre ein Jahreshighlight. (Maik)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 42:30 min
Label: Panta R&E/Rough Trade
Veröffentlichungstermin: 09.10.2015

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden