Magic Circle - Journey Blind

magiccircle journeyblindWenn es so etwas wie Power-Doom gibt, dann spielen MAGIC CIRCLE aus Massachusetts so etwas. Oder sollte man „Epic Metal" mit Doomeinflüssen sagen? Die ersten beiden Tracks („Journey Blind", „The Damned Man") haben jedenfalls ordentlich Drive und donnern alles andere als im Zeitlupentempo über die Prärie. Aufallend ist auch die etwas schrille, hohe Stimme des Vokalisten, die defintiv Nerven strapaziert. Eine Love/Hate Geschichte, wobei ich mich (nach einer Eingewöhnungsphase) für Ersteres entschieden habe, da die fantastischen Gesangslinien mein Herz im Sturm erobert haben. Ich mag ja bekantlich extreme Gesänge...

Aber es passt vortrefflich, was sich besonders bei „A Ballad For The Vultures" offenbart, wo Gesang und Musik in perfekter Harmonie zusammenwirken. Der Song kommt dem, was man unter klassischem Doom versteht, ziemlich nahe. Das Wort „Ballad" führt nur in die Irre. Gegen Ende bricht der Song noch einmal aus und erinnert mich deshalb an alte BLACK SABBATH, die für solche Sperenzien ja bekannt waren. Der nächste Überflieger nennt sich „Lightning Cage" ist in etwa so verrückt wie eine SLOUGH FEG Komposition, groovt wie die Hölle und besitzt einfach alles, was einen Killersong ausmacht. Hier fällt wieder auf, dass MAGIC CIRCLE immer für Abwechslung gut sind. Aber nicht für den typischen 08/15 Metalhead. Mann muss schon ein Faible für Durchgeknalltes haben. „Gosts Of The Southern Front" liegt stilistisch irgendwo zwischen TROUBLE & PENTAGRAM. Not more to say! Das passt vorzüglich. Richtig episch wird es dann bei „Grand Deceivers", mit wunderschönen Gesangslinien, die fast schon in FATES WARNING Sphären schweben. Hat auch was von älteren WHILE HEAVEN WEPT Schoten. Den Abgesang bildet dann der Finaltrack „Antediluvian", auf beeindruckende Weise, progressiv mit großen Vokalarangements und gelungenen Breaks.

Puuh, dieses Album fordert, ohne Frage. Aber das Erarbeiten der Songs lohnt sich absolut. Denn es offenbart sich ein weiteres Highlight im obskuren Metalbereich dieses metaltechnisch bravourösen Jahres 2015. Ob jetzt Doomfan oder Kauzmetalaffine, jeder, der aufregende, unkommerzielle Musik sucht, sei hier am rechten Platz. (Ralf)

Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 45:16 min
Label: 20 Buck Spin / Soulfood
Veröffentlichungstermin: 20.11.2015

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