Denkt man an Nordirland und Musik, dann fällt einem zunächst einmal VAN MORRISON ein. Überlegt man dann noch ein wenig weiter, bemerkt man, dass man beim Nachdenken über härtere Gruppen aus diesem Land schon länger beschäftigt ist und einem außer THERAPY?, TOXIC WASTE und GAMA BOMB echt niemand einfällt.
Und so halten GAMA BOMB in ihrer Heimat relativ einsam die Fahne des Thrash Metal hoch. Wobei man die Nordiren gut und gerne als Pioniere bezeichnen kann, waren sie doch mit ihrem Drittwerk „Tales From The Grave In Space" (2009) eine der ersten Gruppen mit einem Plattenvertrag, die ein Album als gratis Download im Internet veröffentlichte. Leider hatte ich persönlich GAMA BOMB nach Veröffentlichung desselbigen erst einmal nicht mehr auf dem Schirm, so dass ihre 2013er Scheibe „The Terror Tapes" komplett an mir vorbeiging.
Mit „Untouchable Glory" veröffentlichen Philly Byrne (Gesang), Domo Dixon (Gitarre), John Roche (Gitarre), Joe McGuigan (Bass) und Paul Caffrey (Schlagzeug) nun das bereits fünfte Album in ihrer 13jährigen Bandgeschichte, wobei sie sich dieses Mal von Vintage Kung-Fu Filmen inspirieren ließen. Was man auch leicht am Cover der Scheibe erkennen kann, dass wie das Plakat eines Actionfilms aus den 80ern aussieht. Für die Musik der Fünf gelten noch immer dieselben Regeln, die sie vor über einem Jahrzehnt in einer Garage in Newry aufstellten. Diese lauten: „Keine unverzerrten Gitarren, keine Balladen und keine Synthesizer". Dieser Devise ist man auch auf „Untouchable Glory" treu geblieben und so hauen einem GAMA BOMB die auf der Scheibe enthaltenen 12 Nummern in einem Affenzahn um die Ohren. Wobei der Gesang von Byrne einen sehr stark an Bobby „Blitz" Ellsworth von OVERKILL bzw. Mark Osegueda von DEATH ANGEL erinnert. So hätte dieser Silberling auch problemlos zur selben Zeit wie „Feel The Fire" oder „The Ultra-Violence" rauskommen können, denn auch musikalisch orientiert man sich weiterhin am Old School Thrash Metal.
Mit Songs wie „Ninja Untouchables / Untouchable Glory", „My Evil Eye" oder „She Thing" hat man, obwohl auch 2015 der Preis für das innovativste Werk nicht nach Newry geht, gewichtige Argumente, die den Hörer vom Kauf des Albums überzeugen sollten. Denn obwohl GAMA BOMB auch mit ihrem fünften Album den Thrash Metal nicht revolutionieren, machen die etwas mehr als 30 Minuten Spiellänge vor allem eins, einen Heidenspaß. (Matthias)
Bewertung: 7,5 / 10
Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 31:40 min
Label: AFM Records
Veröffentlichungstermin: 30.10.2015
