Pünktlich zum zehnjährigen Bestehen legen THYRGRIM mit „Dekaden“ zu ihrem nun fünften Schlag an. Die Veröffentlichungen dieser Band waren immer eine beliebte Anlaufstelle für Jäger und Sammler, da manche ihrer Alben im Zuge ihrer Limitierungen sehr gefragt, und entsprechend schwer zu bekommen sind. Auf „Dekaden“ widmet sich THYRGRIM einer für sie ungewöhnlichen Extreme, die auf Alben wie dem recht melancholisch geprägten  „Monument“ (2011) noch nicht zum Einsatz kam.

Schon der Beginn fällt durch Pfeilschnelle Blastbeats und aggressive Gitarren überraschend heftig aus. In Kombination mit dem stattlichen Gekeife des Sängers wird der Hörer förmlich von einer Woge Furcht erregender Brachialität überwältigt. Und auch der Rest des Albums geht zu keiner Zeit zimperlich mit der Hörerschaft um, was „Dekaden“ zu einem Brett macht, das sich gewaschen hat. Trotz der dominierenden Rohheit verstehen sich THYRGRIM sehr gut darauf, ihre Knüppelorgien mit treibenden und mitreißenden Melodien zu versehen, welche auch die ab und an zum Einsatz kommenden, ruhigen Passagen sehr eindrucksvoll ausfallen lassen.
Das Stimmungsbild ist zwischen aggressiv und melancholisch zu verorten, besticht demzufolge durch eine willkommene Vielseitigkeit, die gerade für den gebotenen Härtegrad der Musik ungewohnt positiv ins Gewicht fällt.

Die Entwicklung, die THYRGRIM im Laufe ihres Bestehens gemacht hat, ist in vielerlei Hinsicht beachtenswert. Sowohl in Bezug auf Extreme, als auch hinsichtlich der emotionalen und melodischen Ausgestaltung dürfte „Dekaden“ das bisher hörenswerteste Werk dieser Band sein, und das auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die früheren Alben eigentlich auch ziemlich gut sind. Bleibt zu hoffen, dass dieser Trend anhält, und kommende Alben an die Qualität von „Dekaden“ anknüpfen können. (Jannick)

Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 51:54 min
Label: Talheim Records
Veröffentlichungstermin: 09.10.2015