Nuclear - Formula For Anarchy

nuclear formulaforanarchyObwohl NUCLEAR bereits 2003 gegründet wurden (die Vorgängerband ESCORIA sogar schon 1995) und bisher auf 3 Studioalben, 4 Live-Bootlegs und eine EP sowie eine Europatournee im letzten Jahr zurückblicken können, fand die Band bisher ausschließlich im Untergrund statt. Das dürfte auch daran liegen, dass mit „Formula For Anarchy" dem fünften Studiowerk der Band, nun erstmals ein Album bei einem größeren Label, in diesem Falle Candlelight Records, erscheint. Und was einem die Chilenen hier bieten hat es wirklich in sich.

Hört man sich die neueste Veröffentlichung der Herren Punto Sudy (Schlagzeug), Raimundo Correa (Bass), Francisco Haussmann (Gitarre), Sebastián Puente (Gitarre) und Matias Leovicio (Gesang) zum ersten Mal an, dann schießt einem sofort und unweigerlich ein Name durch den Kopf: „SLAYER". Das liegt nicht nur daran, dass die Truppe mit dem Frontmann der Kalifornier die Herkunft gemeinsam hat. Nein, Matias Leovicio klingt auf „Formula For Anarchy" auch über weite Strecken wie Tom Araya zu seinen besten Zeiten. Darüber hinaus prügeln sich die Südamerikaner hier in 28 Minuten durch die 10 auf dem Album enthaltenen Stücke, als gäbe es kein Morgen.

Es gibt da draußen nicht gerade wenige Thrash Metal Fans, die sich wünschen SLAYER hätten nach ihrem 1986er Überalbum „Reign In Blood" genauso weitergemacht. Genau hier schließt sich der Kreis. Denn NUCLEAR veröffentlichen mit „Formula For Anarchy" ein Album, das es in Sachen Geschwindigkeit, Härte und Intensität locker mit „Reign In Blood" aufnehmen kann und das noch dazu über einen fantastischen Klang verfügt.

Doch wo Licht ist, da ist leider auch Schatten und so kann man NUCLEAR durchaus vorwerfen, dass sie sich hier ein klein wenig zu sehr an den amerikanischen Vorbildern orientieren, anstatt einfach ihr eigenes Ding durchzuziehen. Oder um es anders auszudrücken: Es fehlt am Alleinstellungsmerkmal.

Nichtdestotrotz sind Stücke wie „Scam 38", Self Righteous Hypocrites" und „Left For Dead" wahrlich nicht von schlechten Eltern und „Formula For Anarchy" zählt bisher mit zum Besten, was mir 2015 im Bereich Thrash Metal untergekommen ist. (Matthias)

Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 28:00 min
Label: Candlelight Records
Veröffentlichungstermin: 15.06.2015

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