Es ist immer wieder schön zu erfahren, dass sich die eigene Arbeit lohnt und auch die richtigen Leute erreicht. Ansonsten wäre ich vielleicht (noch) nicht an die durchaus interessante Band SHITSHIFTER gelangt, wenngleich auch ihr Bandname ein gewisses Interesse wecken kann. Zusammengesetzt aus Mitgliedern verschiedener Bands, u.a. NVRVD, die bei uns aufgrund der damaligen Rezension erneut anklopften, ist dieses Trio etwas weiter gegangen mit ihren musikalischen Experimenten und haben sich dem musikalischen Zeitgeist extremer Mucke noch weiter genähert. Dabei fließt ihre gesamte musikalische Geschichte in dieses „Projekt" und präsentiert nun in diesem Jahr das Debütalbum „Intruders" in Eigenregie, das es trotz knappen 20 Minuten Spielzeit schwer in sich hat.
Nur einfach besetzt klingt die Gitarre volles Brett nach ENTOMBED, dem Stil, den viele Death Metal-, Grindcore-, aber auch Sludge-Bands gefolgt sind. Der sägende und feedbackreiche Sound dominiert die Musik von SHITSHIFTER, dennoch tun auch der knurrende Bass und das treibende Schlagzeug ihren Beitrag zu einem fetten hasserfüllten Batzen, der sich gegen das Versagen der Menschheit opportuniert.
Von zäh bis geknüppelt bieten die 20 Minuten alles, was einer schwarzen Seele entgegenkommt, dazu noch der angepisst-fiese Gesang von Bassist Stefan, der jedem Song nochmal das gewisse Etwas verleiht. Man schwankt hier mit Bedacht zwischen Sludge, Doom und Death- bis Black Metal, aber immer harmonisch und gekonnt. Dieser erste Eindruck macht Bock auf mehr, denn nach dem achten Song ist man noch nicht satt und man will mehr Weltuntergang in sich aufnehmen.
Die Scheißestapler vertonen ihren Unmut gekonnt und bieten die Essenz ihres bisherigen Schaffens in anderen Genres. Da stehen die Labels bestimmt schon in den Startlöchern, um sich diese Meute unter den Nagel zu reißen, und dann wird es auch mit Sicherheit eine bühnenzerstörende Tour geben. Große Dunkelheit wird hereinbrechen. Lasst die misanthropische Kunde niederkommen! (Jochen)
Bewertung: 8,5 / 10
Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 19:08 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 15.05.2015
