High On Fire - Luminiferous

High On Fire - LuminiferousLang erwartet und voller Hoffnung entgegengefiebert, so kann man die Vorfreude auf das neue HIGH ON FIRE-Scheibchen beschreiben. Nun hat Matt Pike neben seiner Rehabilitation, seiner „Präsidentschaftsanfrage" und der Reanimation von SLEEP endlich Zeit und Muße gefunden, den Nachfolger von „De Vermis Mysteriis" zu veröffentlichen, der immerhin über drei Jahre auf sich warten ließ, was aber in Folge der Umstände auch nicht verwundert. HIGH ON FIRE in der klassischen Dreierbesetzung sind immer eine Besonderheit, denn ihr Stil ist irgendwie einzigartig, weil sie sehr viele Elemente in ihrer Musik unterbringen, so auch beim aktuellen Dreher „Luminiferous".

Allein an der unvergleichlichen Stimme Pikes kann man diese Band immer wieder direkt erkennen. Auch wenn sie rostig klingt, droht sie nie an Qualität zu verlieren, ebenso wenig wie der Rest der Band, die immer einzigartig mit Pike zusammen arbeitet.
Das Riff-Fundament dieser Band ist einfach unendlich und greift einen immer an der Leistengegend, dazu der erdige Bass von Jeff Matz zum ausladenden Drumming von Des Kensel. So auch bei „Luminiferous", wenn auch dieses Mal erstaunlich heftig. Songs wie „Slave The Hive" oder auch der Titelsong sind heftigster zeitgemäßer Thrash. HIGH ON FIRE klingen 2015 böser denn je, angepisst und angefressen, was sich in der Heaviness des Albums zu Buche schlägt. Dieser Umstand passt zu dem Trio aus Oakland ausgezeichnet, auch wenn sie diese Richtung schon auf ihren letzten Alben gezeigt haben, nur nie so deutlich und unmissverständlich wie heute. Dennoch vergessen sie nie ihre Einflüsse und haben auch entsprechend ruhigere, psychedelischere und doomigere Songs auf Lager, die auch mal die 8-Minuten-Grenze durchbrechen. „The Cave" beispielsweise erinnert stark an DOWN zu ihren Anfangstagen.

Ansonsten kann man kaum Vergleiche zu anderen Bands zulassen, denn HIGH ON FIRE geben eher vor als nachzumachen.
Einzig vermisse ich auf „Luminiferous" einen Supersong wie „Bastard Samurai" oder „King Of Days", die mir heute noch immer eine fette Gänsehaut bescheren. Dem kommt nur „The Falconist" nahe; dafür hat man keinerlei Durchhänger, die man gerne mal beim erneuten Durchhören überspringt, sondern konstante Qualität.

„Luminiferous" ist eine stramme Platte geworden, die vor Energie und Spielfreude überquillt und eine Band zeigt, die noch lange nicht ans Aufhören denkt. Live wird es bestimmt ein Fest, wenn diese Granaten zusammen mit den Klassikern ihrer fünfzehnjährigen Bandkarriere abgefeuert werden. Hier kann man also erneut getrost zugreifen. (Jochen)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 53:49 min
Label: Century Media
Veröffentlichungstermin: 19.06.2015

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