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HATHORS BrainwashBereits ein erster Blick auf das Coverartwork deutet darauf hin, dass wir es hier mit Rabaukenmusik zu tun haben, die mit konventioneller Rockmusik nicht allzu viel zu tun haben wird. Das Schweizer Trio HATHORS lärmt auf seinem zweiten Album „Brainwash" ganz schön herum, nicht komplett unstrukturiert, aber häufig mit provozierenden musikalischen Gesten.

Von daher verwundert es nicht, dass es bei den Aufnahmen zum Zweitwerk „das erklärte Ziel" war, „die rohe Energie und Kraft der Live-Shows auf Band" zu bringen und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das gelungen ist, wenngleich sich an dem Sound der Platte die Geister scheiden werden, HATHORS bewegen sich stilistisch nun einmal amerikanisch geprägt zwischen Noiserock, Punk und Grunge.

Es sind vor allem die kürzeren Stücke des Albums wie „Angry Vampire", "Light In Life" oder „Brainwashing Television", die in diese Kerbe der Rohheit hineinhauen, doch die Band aus der Schweiz kann auch anders. „New York" geht langsam, zäh und depressiv in über sieben Minuten über die Ziellinie und wirkt im gesamten Konzept wie eine Fehlbesetzung, die Nummer ist aber so facettenreich und spannend gestaltet, dass sie genau das Gegenteil ist.

Leider schleichen sich ein paar Nullnummern im Laufe der Dreiviertelstunde ein, „Hit Me" beginnt beispielsweise erstaunlich blutleer und „Give It Up" ist auch nicht gerade eine runde Sache, zunächst erwartet man eine Abrissbirne, dann kommt ein funkiger Part, dann gibt's wieder voll auf die Zwölf und so weiter.

Die positivste Überraschung stellt zweifelsohne „Deep Blue Ocean" dar, das beweist, dass die drei Musiker nicht nur Lärm produzieren können, sondern auch eine minimalistische Ballade drauf haben, die gut ins Ohr geht und kurz vor knapp, wenn man schon nicht mehr damit rechnet, doch noch explodiert.

Insgesamt bewegt sich „Brainwash" irgendwo in der Mitte zwischen solide und gut, die Band hat sicherlich ihre Daseinsberechtigung und ihre Fans, verglichen mit den tausenden von anderen Rockalben, die dieses Jahr erscheinen werden, sticht der Zweitling von HATHORS nicht unbedingt qualitativ heraus. Zumindest ich werde die Platte relativ schnell wieder verdrängt haben, auch wenn gerade „New York" und „Deep Blue Ocean" einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. (Maik)


Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 45:00 min
Label: Noisolution
Veröffentlichungstermin: 08.05.2015

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