sorcerer intheshadowoftheinvertedcrossEs wird Zeit, dass diese brillante, schwedische Band endlich ihr Debüt vorlegt, wenn auch ziemlich verspätet. Ende der Achtziger von Bassist Johnny Hagel (TIAMAT) gegründet, brachte man 2 Demos heraus, welche später von John Perez (SOLITUDE AERTURNUS) auf seinem Brainticket-Label auf CD wiederveröffentlicht wurden. Danach war es ruhig um die Band außer einem Re-Release, bis 2010 ein gewisser Herr Weinsheimer, SORCERER für das hiesige Hammer Of Doom Festival verpflichtete! Jahr darauf spielte man auf dem griechischen Hammer Of Doom in Athen. In dieser Zeit trug die Idee Früchte, endlich das langersehnte Debutalbum zu realisieren. Und genau dieses liegt mir vor. Zumal das Kultlabel Metal Blade Records das Dingens herausbringt. Ein Album, das allen Fans des sogenannten Epic-Dooms aufgrund seiner Klasse wie der heilige Gral vorkommen muss.

SORCERER spielen eine sehr betörende Mischung aus CANDLEMASS/SOLITUDE AETURNUS und ein Spritzer BLACK SABBATH (DIO und MARTIN-Ära) und haben ein unglaubliches Gespür für Gänsehaut erzeugende Songs. Bereits der Opener „The Dark Tower Of The Sorcerer" startet nach kurzem Intro mit einem dieser hypnotischen Riffs, wie sie immer wieder das Grundgerüst eines jeden Stückes von „In The Shadows Of The Inverted Cross" darstellen. Magische Gesangslinien, die mich gefühlsmäßig etwas an Alben wie „Headless Cross" oder „Tyr" von BLACK SABBATH erinnern. „Sumerian Script" spinnt den Reigen weiter und auch hier kann man von einem Killersong sprechen, der dem vorangegangenen Titel zwar nicht ganz das Wasser reichen kann, aber in eine ähnliche Richtung geht.

Mit „Lake Of The Lost Souls" legen SORCERER eine der herausragendsten Nummern des gesamten Werkes vor. Dieser Refrain lässt einem wohlige Schauer den Rücken herunterrinnen. Ein sehr doomiger Song, der äußerst episch angelegt ist und in einem sehr geilen Solo gipfelt. Abwechslung bietet „Exorcise The Demon", das schon etwas flotter dahin galoppiert und auch etwas fauchende und geflüsterte Gesangspassagen enthält. Aber der Refrain ist dann wieder clean gehalten und von bester Güte. Der Titelsong ist typischer SORCERER Stoff und hat wieder diesen Tony Martin Touch. Nicht gerade das Albumhighlight, aber von einem „Lowlight" kann man natürlich auch keineswegs sprechen. Diverse andere Kapellen würden für Songs in dieser Güte töten!

„Prayers For A King" wartet mit einem fantastischen Wechselspiel aus akustischen Passagen und doomigen, feisten Riffs auf und einem Anders Engberg (220 VOLT, ex-DREAMS FALL, ex-LION'S SHARE, ex-TWILIGHT) in absoluter Topform. So geht Epic-Doom! Das relativ kurze (knapp viereinhalb Minuten!) „Hell" ist für Doom-Verhältnisse schon fast Up-Tempo. Oder sagen wir eher ein Power Metal Stück, in mittlerem Geschwindigkeitsbereich. Super-Gesang, feine Hooks, klasse Solo. Wie gehabt! Eigentlich könnte man meinen, SORCERER hätten ihr Pulver bereits hiermit verschossen. Dem is aber nicht so. Zum krönenden Abschluss gibt es mit „Pagans Dance" noch mal großes Ohrenkino serviert. Dieses Monument einer Komposition ist mein persönlicher Favorit des Albums und (für mich) der beste Song des gesamten Jahres 2015 bisher! Besser kann man diesen Stil einfach nicht mehr zelebrieren.

Fazit: Ganz klar ein Muss für alle Anhänger dieser Sparte. Dieses Album hätte auch vor zwanzig Jahren herauskommen können und wäre ein Hammer! Zeitlos, packend und kompositorisch eine eindeutige Angelegenheit! (Ralf)


Bewertung: 9,5 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 54:14 min
Label: Metal Blade Records
Veröffentlichungstermin: 17.04.2015

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