Nach ganzen fünf Jahren melden sich die Finnen ETERNAL TEARS OF SORROW nun mit ihrem fünften Album zurück. „Before the bleeding sun“ ist ihr bisher bombastisches und harmonischstes Album, so der Promoflyer. Was man auf jeden Fall sagen kann, ist, dass der Name mit ewigen Tränen des Leids zum Sound der Finnen im Jahre 2006 nur noch sehr bedingt passt. Der Opener „Sweet Lilith of my dreams“ beginnt zwar etwas traurig, startet dann aber in einen positiven, sogar recht fröhlichen Rocker. ETERNAL TEARS OF SORROW anno 2006 klingen sehr nach melodischem Death Metal, verflochten mit einem Schuss Gothic Metal, der aber erst in den folgenden Songs heraus sticht. „Sweet Lilith of my dreams“ erinnert zeitweise stark an die Atmosphäre von SENTENCED (RIP) und hört sich mit seinen teils flotten und teils groovigen Riffs und dem Gesang wirklich gut an. Schöner Einstieg.
Auch „Another me“ verknüpft gekonnt Melodie mit Härte und rockt nach vorne. Hier fällt schon auf, dass das Keyboard einen besonders großen Stellenwert einnimmt und meist gar die Gitarre dominiert, was nicht sein müsste. „Red dawn rising“ bringt dann die angesprochenen Gothic Elemente zur Geltung. Der einzige Track mit cleanen Gesang (wahrscheinlich von einem der zahlreichen Gastmusiker eingesungen) mausert sich zum Hit des Albums. Hier stimmt alles, eigenständige, wieder zu erkennende Melodien verknüpft mit treibendem Metal.

Was mit drei richtig guten Songs begonnen hat, setzt sich leider nicht weiter fort. Im Folgenden können die Finnen keine weiteren Akzente setzen und bleiben in der Mittelmäßigkeit stecken. Die eigenständigen Melodien halten hier nicht mehr Einzug, fast jeder der Songs wartet mit ähnlichen Riffs auf und das Keyboard bedeckt stets dominierend den Rest mit einem Teppich.
Wirklich schlecht sind gerade „Lost rune of thunder“ oder das mit Frauenstimme erweiterte „Sinister rain“ nicht, aber den selbst geschaffenen Standard der ersten Songs erreicht kein folgender Track mehr. Zwischendurch scheinen immer mehr Gothic Elemente durch und die Gitarre wird oft zur reinen Rhythmisierung degradiert. Und immer wieder Keyboard über allem.
Das quasi Titelstück „Angelheart, Ravenheart (Act1: Before the bleeding sun)“ haut dann zum Abschluss noch einmal in fast 9 Minuten mit der NIGHTWISH Kitsch Keule um sich. Diesen Track hätte man besser sein lassen und Underground Bands überlassen sollen.

Alles in allem ist „Before the bleeding sun“ kein wirklich schlechtes Album geworden, von Track 4 an eher pures Mittelmass. Song 1-3 allerdings wertet das Ganze um so einiges auf, wodurch die Bewertung noch gerettet wird. Ansonsten sollte man etwas an den Songs schleifen und sie interessanter und abwechslungsreicher machen. Für Fans aber ganz ok. (Bernie)

Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 43:11 min
Label: Spinefarm Records
Veröffentlichungsdatum: bereits erschienen
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