Metrum - You Know

metrum youknowMusik mit Anspruch kann etwas ganz Wunderbares sein, von daher kommt mir das zweite Album der Österreichischen Band METRUM gerade gelegen, die mich 2011 mit ihrem Debüt weder überzeugen noch enttäuschen konnten. Verglichen mit „Broken", dem damals veröffentlichten Debüt, merkt man auf jeden Fall, dass das Trio gewillt war, sich weiterzuentwickeln, der alternativ angehauchte (Hard-)Rock der Band klingt in vielen Facetten ausgereift und dann haben wir noch den eingangs erwähnten Anspruch.

Dieser bezieht sich vorrangig auf die textliche Komponente des Albums, welche eine fiktive Story über einen amerikanischen Soldaten darstellt, der während des Vietnam-Krieges eingezogen wird, und sich nach seiner Rückkehr und dem Verarbeiten des Erlebten für Menschenrechte etc. einsetzt.
Diese ganze Story ist sicherlich kein Meisterwerk, vor allem auch weil die Texte recht knapp und zu plakativ gehalten sind, einen Großteil der angedachten Story muss man sich wohl oder übel im Kopfkino selber basteln, aber diese düstere Thematik passt ziemlich gut zur überwiegend negativ und in teilen melancholisch gefärbten Musik.

Was diese angeht bewegt man sich überwiegend in Sphären des amerikanischen Alternative Rock, die Band selber sieht sich gerne auch noch im Progressive Rock zu Hause, das kann ich allerdings nur eingeschränkt bejahen, denn dazu ist das Songwriting über weite Strecken zu straight und tendiert zu sehr in eine Richtung. Als Vergleich kamen mir direkt beim ersten Hören die saarländische Band SURRENDER THE CROWN in den Sinn, die allerdings als Referenz kaum taugen, weil sie bis dato leider noch viel zu unbekannt sind, bleiben also die üblichen Verdächtigen.

Bei all dem bisherigen Lob für die Band und ihr zweites Album, komme ich auf der anderen Seite nicht herum zu sagen, dass ein paar mehr Songs der Marke „Red Carpet" (klasse Opener) gut getan hätten, von den Balladen oder sagen wir besser ruhiger gehaltenen Songs taugt lediglich „Away" etwas. Ich kann jedenfalls jetzt bereits sagen, dass ich mich in 12 Monaten noch an das Konzept der Platte erinnern werden kann, nicht aber an die Songs, denn den meisten von ihnen fehlt das herausragende Element, das Bemühen kann und will ich den drei Herrschaften nicht absprechen.

Ohne negative Intention, aber dennoch seltsam fällt auf, dass Song Nummer 12 auf dem Backcover mit „Occupy What" angegeben ist, im Booklet aber mit „Isn't Life". Absicht oder hat da einfach die Endkontrolle versagt?

Anhängern des offen und teils experimentell gehaltenen Alternative Rock kann ich „You Know" durchaus ans Herz legen, die Band aus der Alpenrepublik hat sich hörbar gesteigert und trotzdem habe ich das Gefühl, dass „You Know" nicht das Maximum ist, was diese Band leisten kann. (Maik)

Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 14
Spielzeit: 51:20 min
Label: Silversonic/H'Art
Veröffentlichungstermin: 27.02.2015

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