Hot Mama - Re-Earth

hotmama reearthMit „Downloader" hat die ostdeutsche Band HOT MAMA vor gut 2 Jahren ein, nennen wir es, solides Debütalbum herausgebracht, das sowohl Stärken zeigte, aber auch Schwächen offenbarte. Die Frage ist nun, ob es den drei Jungs und dem Mädel aus Dresden nun gelungen ist, besagte Schwächen auszumerzen, und die Antwort das Zweitwerk „Re-Earth" betreffend ist gar nicht so einfach, denn beide Alben lassen sich nur schwer miteinander vergleichen.

Die Alternative Band hat eine nicht zu überhörende Kurskorrektur vorgenommen, vom modernen Alternative Rock, der stark an die frühen GUANO APES erinnerte, bewegt man sich inzwischen stark in eine deutlich härtere Richtung, und setzt sich irgendwo zwischen Alternative Metal und Modern Progressive Metal, den manche auch Djent nennen.

Die insgesamt zwölf Songs bewegen sich zwar nach wie vor in einem handelsüblichen 3-4 Minuten Schema, aber es passiert unheimlich viel innerhalb dieser Zeit, so dass man zuweilen das Gefühl hat, dass sich sowohl die Instrumente als auch der Gesang überschlagen. Da mir dieser auf dem Debüt wegen dem hyperaktiven Element nicht nur dezent auf die Nerven gegangen ist, kann ich nun sagen, dass der Gesang von Sängerin Sonya gut zur musikalischen Ausrichtung passt, denn wenn es instrumental hin und her geht und man ständig zwischen lärmenden und ruhigeren Passagen wechselt, zuweilen können wir durchaus von Metalcore sprechen, dann darf auch die Frontdame Hummeln im Hintern haben und mächtig loslegen.

Gerade in Verbindung mit dem eigenwilligen Gesang der jungen Damen, der verbessert, aber immer noch nicht weltklasse ist, hat „Re-Earth" durchaus seinen Charme und die Band selber eine eigene Nische gefunden, blöd nur, dass ich dieses Mal in einer anderen Hinsicht meckern muss, und das nicht zu knapp.

Es ist grundsätzlich nichts gegen unübliche Songschemata und krasse Stilbrüche einzuwenden, sofern diese nachvollziehbar stattfinden und die Band es schafft spannende Arrangements zu finden, aber das ist hier leider allzu selten der Fall. Manche Idee kommt über den Probestatus nicht hinaus und die Melodien und Refrains sind weitestgehend nicht „catchy" genug, um hier von einem starken Songwriting sprechen zu können.
Das lobende Ausnahmebeispiel ist „Beco", ok auch „Alive" darf namentlich erwähnt werden, der Rest ist wenig einprägsam und einfach nicht gut genug, um hier eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen zu können.

Auf der einen Seite hat man sich verglichen mit dem Debüt verbessert und einen Schritt nach vorne gemacht, auf der anderen Seite hat man es erneut nicht geschafft alle Stärken zu bündeln, qualitative Stagnation nennt man so etwas und führt für „Re-Earth" damit zur gleichen Abschlussnote wie bei „Downloader". (Maik)


Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 49:00 min
Label: Fastball Music/Soulfood
Veröffentlichungstermin: 27.03.2015

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