Ein australisches Duo, das sich dem Hardrock verschrieben hat? Viel kann bei einer solchen Kombination nicht schief gehen, es dürfte mittlerweile allseits bekannt sein, dass in australischem Blut der Hardrock fließt. Doch können KING OF THE NORTH mit ihrem Debütalbum den hohen Erwartungen gerecht werden?

Bereits der Opener „It´s Been Too Long" lässt sämtliche Zweifel verfliegen und stellt einen prima Einstieg in „Sound Of The Underground" dar. Der Gesang von Andrew Higs ist durchgehend richtig genial genial und der Song an sich klingt sehr druckvoll und dennoch rotzig. Der Gesang kommt sehr kratzig daher und hat dadurch das gewisse Etwas, das manch anderen Sängern fehlt. Zum Teil erinnert mich die Band von den Songarrangements her sogar ein wenig an die Kollegen JACKSON FIREBIRD, allerdings sind KING OF THE NORTH nicht ganz so abgedreht. Die Songs sind griffiger und kommen schneller auf den Punkt. Dadurch strahlt das Album unglaublich viel Energie aus und stellt einen perfekten Soundtrack zum hoffentlich bald aufkeimenden Sommer dar. Führt man sich jedes Mal vor Augen, dass es sich bei der Band lediglich um ein Duo handelt, ist es extrem erstaunlich, wie grandios KING OF THE NORTH klingen. Hier greift ein Rädchen in das andere. Neben dem erwähnten Opener enthalten auch die verbleibenden elf Songs jede Menge coole Riffs und geile Refrains. Diese animieren zum Mitsingen und setzen sich außerdem im Gehörgang fest. „Sound Of The Underground" bietet darüber hinaus auch viel Abwechslung und wird zu keinem Zeitpunkt langweilig. Die coolen Rhythmen und perfekt gesetzten Pausen innerhalb der Songs lassen den Zuhörer automatisch mitwippen und zum nächsten Pils greifen.

Der Sound ist richtig gut geworden, klingt schön dreckig und wenig auf Hochglanz poliert. Dadurch hat das Album eine ganz eigene Atmosphäre, die man in der heutigen Zeit bei vielen Bands vermisst. Dabei muss ich noch hinzufügen, dass KING OF THE NORTH nicht wie die üblichen Aussie-Bands klingen, zwar hört man Einflüsse von AC/DC und ROSE TATTO heraus, allerdings hat die Band nur wenig mit diesen großen australischen Vorbildern gemein. Ich würde KING OF THE NORTH eher in eine moderne Hardrock-Ecke stecken, die sich an moderneren Songstrukturen orientiert. Es handelt sich hierbei also keineswegs um einen weiteren AC/DC-Klon aus Down-Under.

KING OF THE NORTH haben ein fast perfektes Debütalbum eingehämmert, das sie hoffentlich in Deutschland noch live auf Tour präsentieren werden. Sowohl Fans klassischen Hardrocks als auch Stoner Rocks sollten hier voll und ganz auf ihre Kosten kommen. (Pascal)

Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 48:09 min
Label: Bad Reputation
Veröffentlichungstermin: 10.04.2015