DECLINE OF THE I ist eine französische Ein-Mann-Band, die schon auf ihrem Debüt „Inhibition“ (2012) unmissverständlich zu verstehen gegeben hat, dass ihr Black Metal direkt an die existenzielle Substanz der Menschlichkeit geht. Das nun zweite Album „Rebellion“ schließt sich diesem Konzept stetig an, zeichnet sich dabei aber durch eine wesentlich ausgeprägtere Eigenständigkeit aus, die den pechschwarzen Schwarzmetall mit dezentem, kaltem Industrial gekonnt kombiniert.

Schon zu Beginn werden Lebensverachtende Parolen mit gierigem Keifen rezitiert, die relativ zügig in einem Höllenfeuer authentischen Black Metals münden. Die ungemütliche Atmosphäre wird durch gekonnte Disharmonien des Gitarrenspiels, zusammen mit wirklich professionellen melodischen Spielereien unterstrichen. Das Feingefühl, mit dem DECLINE OF THE I ihre Brachialgewalt entfesseln ist durch das gesamte Album hindurch beachtlich.
Durch beunruhigende Samples und geloopte industrielle Klänge werden einzelne Tracks dezent hinterlegt, was „Rebellion“ im Vergleich zum Vorgänger etwas kälter wirken lässt. Besonders gelungen sind die sehr knapp gehaltenen Passagen, in denen Synthesizermelodien langsam in das schwarzmetallische Gefüge integriert werden. Allerdings lebt diese Mischung eben durch die rezessive Verwendung synthetischer Klangelemente. „Rebellion“ ist durch und durch ein knallhartes, qualitativ hochwertiges und vor allem rohes Black Metal Album, das man gehört haben sollte.

DECLINE OF THE I konnten sich nach ihrem gelungenen Debüt tatsächlich noch mal eine ganze Ecke steigern. Wer auf vernichtend schwarzen Black Metal der Marke früherer FORGOTTEN TOMB, MALFEITOR oder auch AOSOTH steht, der sollte sich „Rebellion“ keinesfalls entgehen lassen. Es bleibt zu hoffen, das kommende Alben qualitativ vergleichbar bleiben. (Jannick)

Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 47:38 min
Label: Agonia Records
Veröffentlichungstermin: 27.02.2015