Marduk - Frontschwein

MardukFrontschweinZu MARDUK selbst braucht man mittlerweile wohl nichts mehr zu schreiben. Nicht umsonst gilt diese nun schon seit 25 Jahren aktive Band als eine der wichtigsten im Black Metal, und ohne die neckischen „Fuck Me Jesus“-T-Shirts, würden wohl ganz viele Metaller nackt herumlaufen müssen. Aber auch musikalisch ist MARDUK eine der prägendsten Bands des Genres. Knüppelharte, kompromisslos rohe Brachialität ist das Markenzeichen der schwedischen Rüpelrocker, und die gibt es auf ihrem nun 13. Full-Length-Album „Frontschwein“ genauso wie damals, als mit der „Panzer Division Marduk“ (1999) gezeigt wurde, wie abgrundtief böse Black Metal eigentlich sein kann.

Tatsächlich haben MARDUK für mich auf den letzten Alben etwas an Reiz verloren. Ihr eher spartanisches Rezept, mit einfachen, aber effektiven Riffs und einem furiosen Drumming eingängige, kurze Tracks anzufertigen wurde auf „Rom 5:12“ (2007) bis hin zu „Serpent Sermon“ (2012) zugunsten experimentellerer Ansätze etwas vernachlässigt. Leider boten MARDUK dadurch eine Musik, die es von anderen Bands schlicht und einfach besser gibt. Um so mehr freute es mich zu hören, dass mit „Frontschwein“ wieder ein Album rausgehauen wurde, das einem das Hirn regelrecht rausbläst.
Eiskalte, knackige und ebenso eingängige wie kurze Riffs dominieren das Klangbild, das mit den altbekannten, donnernden Blastbeats zum typischen MARDUK Sound ergänzt wird. Auch das hochgradig aggressive Keifen gibt sein Übriges, und mach „Frontschwein“ zu einem Werk, wie es nur von MARDUK sein kann.
Allerdings sind die etwas langsameren, groovigeren Einschübe diesmal nicht wirklich groovig, sondern eher schleppend ausgefallen. Dies steht in deutlichem Kontrast zur Prügelorgie, die das übrige Klangbild dominiert. Solche Track machen sich allerdings glücklicherweise relativ rar.

„Frontschwein“ ist ein hervorragendes Album geworden, dass sich klanglich sehr stark an den Sound von MARDUK um die Jahrtausendwende orientiert. MARDUK Fans, und Leute, die auf erbarmungslose aurale Knüppelei ebenso stehen wie ich, sollten sich dieses Album nicht entgehen lassen. Ansonsten sollte jeder, der sich dem extremen Metal hingezogen fühlt, zumindest einmal reinhören. Wem „Frontschwein“ nicht gefällt, muss es mit dem übrigen Schaffen dieser Band gar nicht erst versuchen. (Jannick)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 52:39 min
Label: Century Media Records
Veröffentlichungstermin: 19.01.2015

 

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden