INQUISITION sind eine der wenigen kolumbianischen Bands, die sich als obligatorische Kultband im Black Metal etablieren konnten. Dem guten Vierteljahrhundert aktiven Bestehens seit der Gründung 1988 wird nun mit einer Wiederveröffentlichungsreihe Tribut gezollt, damit die Klassiker auch für ein jüngeres Publikum zugänglich werden. Den Beginn dieser Reihe stellt das Full-Length-Debüt „Into The Infernal Regions Of The Ancient Cult“ aus dem Jahre 1998, das ohne Frage eines der Schlüsselwerke dieser Band ist.
Geboten wird ein roher Black Metal, der vor allem durch sein sorgfältiges Gitarrenspiel lebt. Die brachialen Riffs und die mitreißenden Läufe erinnern an die Glanzzeiten von IMMORTAL, ABSU und ähnliche, wobei INQUISITION auch vor eingängig melodischen Parts nicht zurückschrecken. Auf eindrucksvolle Art und Weise integrieren sie pechschwarzen Black Metal mit stellenweise fast schon folkigen Akustikparts, wirken dabei aber immer kohärent und nicht zu ausschweifend.
Der Gesang ist von einem knurrenden Keifen dominiert, das sich bis zu den aktuellen Alben gehalten hat. Dieser wirkt etwas befremdlich und ist auch sonst im Vergleich zum musikalisch gebotenen doch nicht wirklich besonders. Allerdings liegt das eher an der bereits erwähnten, hohen Qualität der Gitarrenarbeit, dem vielschichtigen Drumming, dem knurrenden Bass und der durch dezente Samples durchweg stimmigen Atmosphäre.
INQUISITION stellen auf „Into The Infernal Regions Of The Ancient Cult“ eindrucksvoll unter Beweis, dass wirklich guter Black Metal auch auf eine Spielzeit von über einer Stunde spannend, abwechslungsreich und interessant sein kann. Diese Wiederveröffentlichung ist eine klare Sache: wer auf wirklich guten, rohen Black Metal mit okkultem Background steht, kommt an diesem Album nur schwer vorbei. Speziell Freunde gelungener, schwarzmetallischer Gitarrenkunst der Marke JUDAS ISCARIOT sollten sich dieses Juwel keinesfalls entgehen lassen. (Jannick)
Bewertung: - / -
Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 66:12 min
Label: Season Of Mist
Veröffentlichungstermin: 26.01.2015
