SELF INFLICTED VIOLENCE ist eine britische Einmannband, die seit 2007 ihr Unwesen im avantgardistischen DSBM-Bereich treibt. Das nun zweite Vollzeitalbum „The Sanctimonious Hypocrites Of Reality“ zeichnet sich durch einen ausgeprägten Mut zum Klargesang aus, weist aber auch einige hervorragende Integrationen klassischer Black Metal Elemente auf, was sich insgesamt zu einem recht gelungenen Ganzen fügt.

SELF INFLICTED VIOLENCE versteht sich darauf, vorsichtig und unscheinbare Gitarrenläufe relativ zielstrebig in bedrückende Melodien abzuwandeln. Ein verzweifeltes Kreischen gibt sein Übriges, und erzeugt die altvertraute, verzweifelte Atmosphären, die an die Renaissance des DSBM um die Jahrtausendwende erinnert. Allerdings belässt es SELF INFLICTED VIOLENCE nicht bei diesem puristischen Ansatz, sondern würzt seine Track mit klaren, melancholisch angehauchten Gesängen, wodurch „The Sanctimonious Hypocrites Of Reality“ eine sehr eigenständige Dynamik erhält, die dieses Album spannend und abwechlungsreich macht. Tatsächlich ist jeder einzelne Track sowohl durch seine Eingängigkeit als auch sein Facettenreichtum hörenswert, was auf die Spielzeit des Albums von knapp über 50 Minuten beachtenswert ist.

Insgesamt bietet SELF INFLICETD VIOLENCE hier ein Album, das man sich als Fan modernen, depressiven Black Metals durchaus anhören kann. Fans von STERBEND, AUSTERE und ähnlichem werden auf jeden Fall ihre Freude haben. Aber auch so dürfte jeder seine Freude haben, der es zu schätzen weiß, wenn Eingängigkeit nicht auf Kosten der Abwechslung geht. (Jannick)

Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 52:28 min
Label: Art Of Propaganda
Veröffentlichungstermin: 15.12.2014