UMBA ET IMAGO sind ohne Zweifel eine der dienstältesten aktiven Bands der deutschen Gothicszene. Seit den frühen Neunzigern sind sie ein Inbegriff für finstere und frivole Musik, was ihre stilistische Ausrichtung bis heute dominiert. Auch in ihrem nun dreizehnten Full-Length-Album „Die Unsterblichen“ werden sie ihrem Ruf als schlüpfrige Düsterrocker in jeder Hinsicht gerecht.

Zunächst einmal ist positiv zu erwähnen, dass  UMBRA ET IMAGO ihren typisch düsteren Gothmetal musikalisch wirklich sehr gut umsetzen. Der tiefe, feste Männergesang und die melodische Eingängigkeit der Gitarrenriffs lassen nur wenig zu wünschen übrig. Auch an kleinen, netten Schmankerln wie Backgroundsängerinnen und Keyboardklängen mangelt es nicht, weshalb man „Die Unsterblichen“ zumindest all denen empfehlen kann, die mit dieser Band etwas anfangen können wollen.
Allerdings, und das muss ich jetzt an dieser Stelle loswerden, überschreitet das Songwriting die Grenzen des Genießbaren. Und diese Kritik bezieht sich nicht einmal auf den penetrant sexuellen Aspekt der teilweise fast schon vulgären Texte, sondern auf billige Paarreime, misslungene Metaphern und Vergleiche, ebenso wie populistische Sozialkritik und inhaltslose Parolen. Dies steht dem Hörgenuss meiner Ansicht nach zu sehr im Weg, als dass man darüber hinwegsehen könnte. Für das internationale, nicht deutschsprachige Publikum dürfte das allerdings kaum ins Gewicht fallen. Eventuell sollten UMBRA ET IMAGO vielleicht mal andenken, sich in einer anderen Sprache zu versuchen, um so etwas künftig zu vermeiden.

Nichts desto trotz ist „Die Unsterblichen“ insgesamt vom rein musikalischen Aspekt betrachtet durchaus gelungen. Auch produktionstechnisch wurde auf sehr hohem Niveau gearbeitet, was auch kleinere Nuancen vorteilhaft betont. UMBRA ET IMAGO sind nun einmal etwas polarisierend, was nichts daran ändert, dass diese Band seit über 20 Jahren aktiv mitmischt. Dafür gebührt ihnen aller Respekt. (Jannick)

Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 69:33 min
Label: SPV-Records
Veröffentlichungstermin: 16.01.2015