Elder - Lore

elder loreWenn man als Rockband auf dem viel geachteten Roadburn Festival auftreten durfte, dann hat man in den entsprechenden Kreisen bereits gewonnen. Von ELDER gibt es sogar ein Livealbum von diesem Auftritt („Live At Roadburn 2013"). Für mich steht jedenfalls fest, dass die Band aus Boston mit ihrer schwer zu beschreibenden Melange aus Psychedelic Rock, Doom Metal und Stoner Rock dort perfekt hin passt, abfeiern möchte ich das Trio aus den Staaten trotzdem nicht, denn irgendetwas fehlt...

...und das ist die Spannung innerhalb der Musik. ELDER arbeiten hier ausschließlich mit längeren Stücken zwischen 9 und 15 Minuten, man ist wie eingangs erwähnt um Abwechslung bemüht und pendelt schön zwischen einem halben dutzend Stilen und 40 Jahren Rockmusik, aber es fehlen die Spannungsbögen und der Gesang von Nick DiSalvo ist ehrlich gesagt schlicht monoton. Was für mich wieder die Frage aufwirft, warum so viele Sänger in diesem Bereich versuchen, wie Ozzy Osbourne zu klingen, anstatt ihre eigene Persönlichkeit in den Vordergrund zu rücken.

Das dritte vollwertige Studioalbum von ELDER, hinzu kommen noch einige Liveoutputs und EPs, ist – und das ist das Positive – auch kein kompletter Reinfall, die Platte hat einige geniale Momente, der längere Instrumentalpart zum Abschluss von „Legend" (also eigentlich der halbe Song) beispielsweise.
Der trockene Sound, der einiges vom ursprünglichen Doom, Stoner und Sludge Feeling repräsentiert, weiß ebenfalls zu überzeugen, „Lore" ist jedenfalls weit davon entfernt überproduziert zu sein.

Wer nur auf solche Musik abfährt und auch die Zeit hat, sich tief und intensiv mit dieser zu beschäftigen, der soll gerne „Lore" antesten und in andere Sphären abdriften, gerade der Gesang macht mich auf Dauer müde, alles in allem sind da 7 Punkte das Höchste der Gefühle. (Maik)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 5
Spielzeit: 59:08 min
Label: Stickman Records/Soulfood
Veröffentlichungstermin: 27.02.2015

Kategorie: CD-Reviews