Selbst wenn man kein großer Fan einer Band oder eines Künstlers ist, kann es durchaus interessant sein, zu beobachten, wie sich die Dinge im Laufe der Zeit entwickeln. Im Falle der norwegischen Melodic Rock Sängerin ISSA sieht die Sache so aus, dass „Crossfire" bereits das vierte Album der blonden Dame ist, das ich besprechen darf, bis dato konnten mich weder „Sign Of Angels" (2010, 6/10), „The Storm" (2011, 6,5/10) noch „Can't Stop" (2012, 6/10) vom Hocker hauen. Die Musik von ISSA ist eben schlicht und einfach nur nett anzuhören, zumeist allerdings höhepunktarm und eher belanglos, sowohl musikalisch wie lyrisch. Und siehe da, „Crossfire" ordnet sich dieser Vorgabe perfekt unter.

Auf „Crossfire" hat ISSA im Studio und beim Songwriting verstärkt mit James Martin und Tom Martin zusammengearbeitet, darüber hinaus geben sich einige mehr oder weniger bekannte Haudegen der Melodic Rock Szene, insbesondere aus Skandinavien, die Klinke als Gäste in die Hand. Auch das war auf den vorangegangen Alben bereits der Fall, konnte die Songs aber nie in einen positiven Kontext rücken.

Die einzige der elf Nummern, die beispielsweise auf "Crossfire" so etwas wie herausstechen kann, ist „Raintown", welches ISSA im Duett zusammen mit FM Sänger Steve Overland singt, angeblich ist damit ein Traum wahr geworden, nun ja. Ich bin wirklich auf der Suche nach Dingen, die bei „Crossfire" besser sind als auf den drei Alben zuvor, aber es gibt sie nicht. Das hier ist überwiegend Einheitsbrei, der zudem noch etwas zu sehr auf Pop produziert worden ist.

Freunde des 80er Jahre AOR finden mit „Crossfire" erneut ein Album, das eine Menge der Trademarks der damaligen Zeit enthält, ich warte weiter darauf, dass ISSA ein Quantensprung gelingt, beispielsweise indem sie mit Mat Sinner und Alex Beyrodt als Komponisten zusammenarbeitet, oder sie sich als Sängerin einer vernünftigen Band anschließt. (Maik)


Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 48:00 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 20.02.2015