Es ist noch nicht so lange her (September 2013), da durfte ich das Zweitwerk der bayrischen Blues/Rock Band 3 DAYZ WHIZKEY besprechen, eine Platte, die Spaß machte, der aber ein gewisser Tiefgang fehlte. Ohne der Band zu nahe treten zu wollen, war „Black Water" in der Folge in der Flut aus Veröffentlichungen gedanklich mehr oder weniger untergegangen und ich befürchte, dass mit dem aktuell vorliegenden dritten Album „Steam" das gleiche passieren wird.

Dabei macht die Band aus Regensburg auch hier nicht so viel verkehrt, ihr ehrlicher Mix aus Blues, Rock und Country (nur ein wenig) geht gut ins Ohr, klingt einigermaßen eigenständig und wird vor allem live gut abgehen. Was mich hier allerdings ganz gehörig an „Steam" stört, ist die Albumlänge; „value for money" hin oder her. Wenn man sich als Band sowieso nur in einem engen Rahmen bewegt, dann sollte man sich auf seine Stärken konzentrieren, das sind in diesem Fall trockene und schnörkellose Rocksongs („Amen Rock An Roll", „The Long Road") und auch Balladen kann die Truppe ganz gut („High Price Of Lovin' You").

Zehn, elf Songs, vierzig Minuten und alles ist in Butter, 3 DAYZ WHIZKEY gehen den komplizierten Weg, packen satte 17 Songs auf „Steam" und wie nicht anders zu erwarten, führt die Chose im Laufe der Zeit zu Langeweile, weil dem Material die Abwechslung fehlt.
Das ist schade, denn insgesamt vermittelt „Steam" den Eindruck, als hätte sich die Band in allen Belangen nochmals verbessert, ganz besonders der druckvolle Sound, der trotzdem auf „Vintage" gedreht wurde, weiß zu gefallen. Mit Einschränkungen empfehlenswert, nennt man so etwas. (Maik)

Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 17
Spielzeit: 57:12 min
Label: Timezone Records
Veröffentlichungstermin: 12.12.2014