battlebeast unholysaviorZuallererst muss ich BATTLE BEAST einmal Respekt zollen. Die Band aus Finnland schafft es nun bereits zum dritten Mal in Folge mit ihrem Coverartwork voll ins Fettnäpfchen zu treten. Dafür stimmte wenigstens in der Vergangenheit die sonstige Marschrichtung, die ersten beiden Alben erhielten wohlwollende bis positive Kritiken, man tourte sich als Support von POISONBLACK, NIGHTWISH, SONATA ARCTICA usw. den Arsch ab, und baute sich so eine Basis auf, die dafür sorgte, dass „Unholy Savior", die dritte Platte binnen vier Jahren, hierzulande in den Top 40 chartete. Nicht übel für eine Band, die man eigentlich nur eingeschränkt auf dem Schirm hatte.

Mit dem neuen Album kann sich das nun ändern, denn „Unholy Savior" ist gleich in mehrerer Hinsicht eine zwiespältige Angelegenheit. Wer die ersten beiden Alben „Steel" und „Battle Beast" kennt, weiß, dass die Finnen immer schon polarisiert haben, weil sie sich einerseits das Image einer reinrassigen Heavy Metal Band gegeben haben (Cover, Texte, Outfits), sich andererseits aber mit SABATON-artigem Bombast (Keyboards, Chöre) so verweichlicht haben, dass man sich eigentlich dafür schämen muss, wenn man hier als Referenzen ACCEPT oder JUDAS PRIEST zu Rate zieht.

Auf „Unholy Savior" geht man diesen Weg nun noch konsequenter. Auf der einen Seite stehen die Metalsongs wie „Lionheart", „I Want The World...And Everything In It" (Albumhighlight) oder „Speed And Danger", die eine ordentliche Qualität besitzen und in der SONATA ARCTICA, STRATOVARIUS, SABATON Linie nicht negativ auffallen. Auf der anderen Seite möchten BATTLE BEAST auf ihrem dritten Album aber auch so etwas wie Vorreiter sein und nehmen den Trend, dass die Neunziger Jahre aktuell wieder „in" werden etwas zu genau.

„Touch In The Night" ist mit seiner Mischung aus 8oer Jahre Synthie-Pop und 90er Jahre Euro-Dance einer der fürchterlichsten Songs, die auf einem „Metalalbum" zu finden sind und auch sonst sind die Balladen der klare Schwachpunkt bei „Unholy Savior". „Sea Of Dreams" und „Angel Cry" sind kompositorisch lediglich zweitklassig und auch Sängerin Noora Louhimo, die mich live zweimal beeindrucken konnte, hatte ich auf Platte besser in Erinnerung.

Ich gebe gerne zu, dass ich sowohl „Steel", als auch das selbstbetitelte Zweitwerk nicht übel gefunden habe, aber „Unholy Savior" ist eindeutig ein Schritt in die verkehrte Richtung. Insgesamt sicherlich kein schlechtes Album, aber man kann es drehen und wenden, wie man will, „Unholy Savior" ist als Gesamtwerk nicht in sich stimmig und weist zu viele Schwachpunkte auf. Eigentlich schade, denn ich bin sicher, dass BATTLE BEAST demnächst live wieder als Heavy Metal Band überzeugen werden. (Maik)


Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 44:30 min
Label: Nuclear Blast
Veröffentlichungstermin: 09.01.2015

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