Tear Out The Heart - Dead, Everywhere

tearouttheheart deadeverywhereGäbe es so etwas wie „Die 10 Gebote des Metalcore", so würde man darin sicherlich unter anderem finden, dass der Name einer Band aus diesem Genre mindestens aus 2 besser aber noch aus 3 Wörtern bestehen sollte und dass auf derbes Gekeife in der Strophe selbstverständlich fast poppiger Klargesang im Refrain zu folgen hat und natürlich sollten die Mitglieder tätowiert, gepierced und am besten auch getunnelt sein.

So gesehen könnte man TEAR OUT THE HEART durchaus attestieren, sich nahezu perfekt an die ungeschriebenen Gesetze ihrer Musikrichtung zu halten. Denn auch auf ihrem Zweitwerk „Dead, Everywhere" bieten einem Tyler Konersman (Gesang), Josh Spohr (Gitarre), Matthieu Murphy (Gitarre), Isaac Etter (Bass / Gesang) und Matt Epstein (Schlagzeug) die schon von ihrem 2013er Debüt „Violence" bekannte Mischung aus aggressiven Metalcore und melodiösen Refrains.

All das ist tadellos gespielt und von Caleb Shomo (ATTACK ATTACK!, BEARTOOTH) wirklich sehr gut produziert. Also alles super bei dem Fünfer aus St. Louis, Missouri? Leider muss man diese Frage ganz klar mit „nein" beantworten. Denn TEAR OUT THE HEART haben das gleiche Problem, das tausende andere Metalcore Gruppen auch haben: Sie verfügen schlicht und einfach über keinerlei eigene musikalische Identität.

Wirklich jeder der 14 auf dem Album enthaltenen Songs kommt einem irgendwie bekannt vor. Richtig schlimm wird es, wenn man sogar ganz klar die Bands benennen kann, bei denen die Jungs sich bedient haben. Diese hören nämlich auf die Namen SUICIDE SILENCE, BRING ME THE HORIZON und ganz besonders TRIVIUM und BULLET FOR MY VALENTINE. Krass ausgedrückt könnte man TEAR OUT THE HEART glatt für eine Coverband halten. So sind die auf der Scheibe gelandeten Nummern zwar alles andere als schlecht gespielt, aber Individualität oder gar Kreativität fehlen hier gänzlich. Weshalb ich hier auch bewusst auf irgendwelche Anspieltipps verzichte.

Fazit: Echt ein Jammer, denn musikalisch haben TEAR OUT THE HEART es wirklich drauf. Zu einem guten Album gehört aber mehr als nur nach den Großen des Genres zu klingen. TEAR OUT THE HEART fehlt es deutlich an Eigenständigkeit und Wiedererkennungswert. (Matthias)

Bewertung: 5,5 / 10

Anzahl der Songs: 14
Spielzeit: 43:27 min
Label: Victory Records
Veröffentlichungstermin: 27.01.2015

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