melkor-irrlichtMitglied bei u. a. den legendären NOCTE OBDUCTA gewesen zu sein ist mit Sicherheit kein Fehler, wenn man sich anschließend verselbstständigt ordentlich vermarkten möchte. Allerdings ist die einheimische Ein-Mann-Band MELKOR auch definitiv ohne diesen Background ein Geheimtipp für Kenner und Genießer des handgemachten, melancholischen Schwarzmetalls. Bereits das Debüt „Ferne“ (2009) konnte auf seine eigene Art überzeugen,und auch das zweite, nun aktuelle Werk „Irrlicht“ ist keinesfalls zu verachten.

Das musikalische Konzeption hinter MELKOR ist klanglich klar an den Klassikern von AGALLOCH und DÄMMERFARBEN angelehnt. Ein von verträumten Gitarrenläufen bereitgestelltes Fundament wird dazu stellenweise dezent von Streichern begleitet und rhythmisch stimmungsvoll hinterlegt. „Irrlicht“ lebt von seiner differenzierten Melodik und emotionalen Intensität, die auch durch die überwiegend deutschen Texte passend untermalt werden.
Auch wenn der handgemachte Charakter der gesamten Veröffentlichung seinen ganz eigenen Charme hat, so ist die Produktion des Gesangs etwas zu bemängeln. Irgendwie harmoniert die Dynamik des Gesangs stellenweise nicht mit der Instrumentierung. Allerdings beeinträchtigt dies die Hörfreude nur marginal.

Im Großen und Ganzen ist MELKOR mit „Irrlicht“ ein kleines Juwel gelungen, das von seinen wunderschönen, melancholischen Melodien lebt. Fans von AGALLOCH, DÄMMERFARBEN oder IMMORIOR werden auf jeden Fall ihre Freude an diesem Album haben, allerdings muss man den Underground-Sound handgemachter Musik lieben, und emotionale Prägnanz über die Qualität der Produktion stellen können. Das sollte für Genrebewanderte aber eigentlich kein Problem sein. (Jannick)

 

Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 61:02 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 12.12.2014

 

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