Engel - Raven Kings

engel ravenkingsEines können ENGEL wohl nicht: Langsam. Bei den Schweden geht es stets Schlag auf Schlag; und das, obwohl Bandgründer und Namengeber Niclas Engelin mit IN FLAMES ordentlich eingespannt sein dürfte. Vielleicht sind deshalb die Alben immer so kurz. Das neue Werk, „Raven Kings“, ist trotz elf Songs nur wenige Sekunden länger als der Vorgänger „Blood Of Saints“ und bleibt damit ebenfalls unter der 40-Minuten-Marke.

Was ja jetzt per se nicht schlecht sein muß. In den beiden Jahren seit dem letzten Album hat die Band außerdem mal grade eben den Sänger ausgewechselt – neu dabei ist nun Mikael Sehlin, der auch auf dem neuen Album zu hören ist. Dabei hat man es den Fans jedoch relativ leicht gemacht. Seine Stimme unterscheidet sich nicht allzusehr von der seines Vorgängers Magnus Klavborn.

Auch die Musik an sich ist nicht so sehr unterschiedlich. Das mag die Fans freuen, ich persönlich hätte mir dann doch etwas Weiterentwicklung gewünscht. Denn die Hauptkritikpunkte, die ich schon bei der letzten Platte angesprochen hatte, die gibt es immer noch. Denn die Scheibe ist auf Dauer einfach langweilig, da alle Songs dem gleichen Schema folgen, nach dem gleichen Muster aufgebaut sind. Harte Strophen treffen auf melodische Refrains. Das ist ja gut und schön, aber wenn einfach jeder Song der Platte gleich klingt, dann empfinde ich das auf Dauer einfach – langweilig.

Darum fällt es mir auch schwer, einen Song besonders hervorzuheben. Es gibt aber auch keinen, der mir als besonders schlecht aufgefallen wäre. Und so ist das Album in seiner Gesamtheit, wie auch die einzelnen Songs an sich, einfach zu unaufregend, um es wirklich gut zu finden. Was auffällt, ist, daß die elektronischen Elemente, die es auf dem Vorgänger noch recht häufig gab, etwas zurückgefahren wurden. Insgesamt klingt die Band nicht mehr so sehr nach PAIN und IN FLAMES wie noch auf dem letzten Album.

ENGEL entwickeln damit mehr und mehr ihren eigenen Sound – nur wirklich interessante Songs zu schreiben, das gelingt immer noch nicht so richtig. Ein guter Ansatz steckt z.B. in „End Of Days“, das zwar schön Spannung aufbaut, die dann jedoch nicht explodiert, sondern eher verpufft. Schade. Dabei ist „Raven Kings“ jetzt aber auch kein schlechtes Album. Insbesondere, wenn man einfach mal Dampf ablassen will, einfach mal bangen will, dann ist das ein schönes Album, mit schönen mal eher rockigen, mal richtig harten Songs, zu denen man richtig abgehen kann, sofern man das mag. Wirklich überzeugen kann mich die Band aber auch mit diesem Album (leider) nicht.  (Anne)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 39:18 min
Label: Gain Music
Veröffentlichungstermin: 01.12.2014

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