Bloodbath - Grand Morbid Funeral

Bloodbath-GrandMorbidFuneral160Meine erste Begegnung mit dieser Allstar-Death Metal Band ereignete sich so 2003 oder 2004. Damals wurde in Todesmetallkreisen gerne mal der erste Rundling „Resurrection Through Carnage" aufgelegt. Markant für diese Kapelle war zumindest für mich die sehr aussagekräftige und außergewöhnlich passende Stimme von OPETHs Mikael Åkerfeldt, dem ich ein solches Organ gar nicht zugetraut hätte. Dan Swanö war ja zu dieser Zeit eh in aller Munde, aber auch ohne Namedropping versprühte dieser Schweden-Death seinen Charme. Der zweite Output interessierte mich schon nicht mehr, Peter Tägtgren in Ehren, aber das schien mir in eine 08/15-Nummer abzudriften. Zum Ende des letzten Jahres machte sich dann die Band bei mir nochmal bemerkbar, als es hieß, dass niemand anderes als PARADISE LOST Frontmann Nick Holmes die neue Scheibe besungen hätte. Diesen hatte ich eh schon lange nicht mehr als tollen Sänger auf dem Schirm und auch nicht ansatzweise in der Nähe dieser Art Musik gewähnt. Dennoch oder gerade deswegen war ich neugierig und riskierte nach langem Hin und Her eine akustische Runde.

Hab ich's doch gewusst. Holmes tut sich mit „Grand Morbid Funeral" wohl viel eher einen Gefallen als der Band. Nun gut, er wagte sich wieder auf alte Pfade, und es gibt bestimmt Schlechteres, aber an einen Åkerfeldt oder auch Tägtgren kommt er in diesem Gebiet auf keinen Fall ran.
Die Musik hat sich über all die Jahre und Besetzungen auch nicht unbedingt geändert, es klingt alles nach runderneuerten altem ENTOMBED-Erbstücken, aber dennoch, oder gerade wegen Holmes' Einfluss höre ich da noch einige angenehme Erinnerungen an die „Gothic"-Ära von PARADISE LOST heraus. BLOODBATH haben ja immer schon Härte und Brutalität mit viel Melodie und Stimmungsbögen ausstaffiert, wie das nun mal in Skandinavien so Usus ist.
Daher rettet die Musik noch einiges auf trockenen Boden; der Gesang kann aber meines Erachtens dazu nicht beitragen, außer für eingefleischte Nick Holmes-Fans.
Trotz alledem gehen die elf Songs schön runter, hier wird von allem für jeden was geboten. Ein fein sägender Schwedenton herrscht über das ganze Album und macht das Blutbad zu einem angenehmen Zeitvertreib. Dennoch würde es mich wundern, sollte es eine weitere Platte geben, dass Herr Holmes seinen Posten dabei einbehält. (Jochen)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 48:00 min
Label: Peaceville Records
Veröffentlichungstermin: 21.11.2014

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