Phi - Now The Waves Of Sound Remain

phi nowthewavesofsoundremainEs mag ja sein, dass auch die Solowerke von STEVEN WILSON großartig sind (vor allem sein letztes Studioalbum „The Raven That Refused To Sing"), doch bestimmt geht es nicht nur mir so, dass ich PORCUPINE TREE vermisse, gerade als Liveband. Durch den Stillstand von PORCUPINE TREE entstanden und entstehen im Modern Prog Segment Lücken, die andere Bands zu füllen versuchen, grundsätzlich kann man auch das österreichische Trio PHI, bestehend aus Markus Bratusa (Gitarre, Gesang), Arthur Darnhofer-Demár (Bass) und Gabe Cresnar (Schlagzeug) hierzu zählen, die im Oktober diesen Jahres über Gentle Art Of Music ihr viertes Album „Now The Waves Of Sound Remain" veröffentlicht haben; den Titel finde ich schon einmal prima.

Die Band aus der Steiermark bewirbt ihre Musik selber als „Post Progressive Rock" und da kommt einem erst einmal das Kotzen, muss man denn heutzutage alles mit dem Begriff „Post" taggen, oder ist man sonst womöglich uncool? Das zweite, was auffällt, ist dass das Trio seine Sache auf „Now The Waves Of Sound Remain" richtig gut macht. Zwar scheinen die Vorbilder an manchen Stellen noch etwas zu präsent durch („Tune In Zone Out", „Revolution By Design" beispielsweise), dafür klingt das Album abwechslungsreich, durchdacht und insgesamt stimmig konzipiert. Das einzige, was wirklich fehlt, ist das Außergewöhnliche, das Innovative, aber vielleicht beginnt genau deswegen der Promotext mit den Worten: „Dass alles schon irgendwie einmal dagewesen ist? Das weiß jeder."

PHI (er)schaffen auf diesem Album auf jeden Fall eine bunte Mischung aus allen Elementen, die der moderne (Progressive) Rock so mit sich bringt, und damit ist nicht nur das Spiel mit der Dynamik gemeint. Der Gesang von Markus Bratusa klingt eine Spur düster, etwas zerbrechlich, sie passt sich gut der Musik an, ist mir schlussendlich dann aber doch etwas zu monoton gehalten. Das ist aber immer noch besser, als sich an Dingen zu versuchen, die man nicht beherrscht.

Weiterhin ist auffällig, dass PHI fast komplett auf Keyboards oder elektronische Spielereien verzichten, „Now The Waves Of Sound Remain" hat auch seine ruhigen Momente, bewegt sich aber überwiegend im druckvollen Powerrock, sicherlich nicht die schlechteste Entscheidung. Auch spricht für die Band, dass sich unter den neun Songs „nur" zwei Longtracks befinden, man überfordert den Hörer also nicht, trotzdem ist es so, dass diese beiden, „Welcome Tomorrow" und das titelgebende Stück, die Highlights einer homogenen Platte sind, die ich erst spät in diesem Jahr für mich entdeckt habe; aber besser spät als nie. (Maik)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 47:47 min
Label: Gentle Art Of Music
Veröffentlichungstermin: 24.10.2014

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