skalmold medvaettumWenn man an Island in Verbindung mit Musik denkt, dann fallen einem sofort die bekannten BJÖRK und SIGUR RÓS ein. Wird es etwas metallischer, dann kommen die großartigen SÓLSTAFIR ins Spiel. Und erst, wenn man etwas tiefer gräbt, dann kommt man vielleicht auch noch auf die Pagan-Metaller SKÁLMÖLD. Die konnten mich live bisher nicht überzeugen. Und auch das letzte Album „Börn Loka“ war so gar nicht mein Fall.

Aber ich gebe Bands ja gerne eine zweite Chance. Und was auf jeden Fall vom ersten Song an hörbar ist, ist die deutliche Verbesserung, die die Band in den letzten zwei Jahren erreicht hat. Das Album, das wohl unter dem Motto „Mit SKALMÖLD durch die vier Jahreszeiten“ läuft, wirkt von Anfang an viel stimmiger, der Sound ist etwas besser und man hat zum Glück auf peinliche Soundsamples verzichtet und die Chöre etwas reduziert. Insgesamt macht die Scheibe einen deutlich erwachseneren Eindruck.

Davon überzeugt schon der erste Song „Að Vori“ (Im Frühling), der völlig unvermittelt beginnt, als hätte man mitten in das Album hineingeschaltet. Dennoch kommt man über den Durchschnitt dieses doch hochkarätig besetzen Genres nicht hinaus. „Með Fuglum“ (Mit den Vögeln) rumpelt mir einen Ticken zu viel, aber „Að Sumri“ (Im Sommer) ist handwerklich gar nicht schlecht und macht eigentlich sogar ziemlich Spaß.

Spaß macht das Album an vielen Stellen; wenn man einfach mal ungezwungen fröhlich vor sich hinbangen möchte, kann man das mit diesem Album wunderbar tun. Um es jedoch wirklich intensiv zu hören, ist es mir einfach zu wenig spektakulär, zu gewöhnlich, ja, stellenweise fast langweilig. ABER: Schon beim letzten Album habe ich gesagt: Aus dieser Band kann noch etwas werden, und dieser Überzeugung bin ich nach wie vor. Die Verbesserung gegenüber dem letzten Album ist deutlich hörbar und wenn die Isländer beim nächsten Album noch einmal so einen Schritt machen, dann, ja dann könnte auch mir das Album richtig gut gefallen.

Wie ein Ausblick ist da der letzte Song zu verstehen. Wie schon auf dem letzten Album steigert sich die Band nach hinten und schließt mit einem der besseren Songs das Album ab. Hier zeigt man auch einmal etwas Abwechslung, der etwas schräge Beginn ist sympathisch und gegen Ende wird man fast schon doomig. Die Band baut auf einmal eine Soundwand auf, von der man fast erschlagen wird und es gibt unglaublich viel zu entdecken. Zwar driftet man dann nochmal leicht ins Chaotische ab, aber im Großen und Ganzen gefällt mir, was ich hier höre. Und so bin ich jetzt schon gespannt auf das nächste Album. (Anne)


Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 50:23 min
Label: Napalm Records
Veröffentlichungstermin: 14.11.2014

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