Divine Ascension - Liberator

divineascension liberatorDie australische Band DIVINE ASCENSION trägt in ihrem Pressetext ganz schön dick auf und erzählt uns etwas davon, dass Female Fronted Metal bis dato noch nie so geklungen hat wie hier, man vergleicht sich selber mit EVANESCENCE, NIGHTWISH, AMARANTHE und AFTER FOREVER. In dieser Selbstreflexion befinden sich dann sogleich auch zwei Fehler, denn erstens sind DIVINE ASCENSION bei weitem nicht so einmalig, wie sie gerne sein mögen und zweitens hat die Band mit den vier genannten Bands nur am Rande etwas zu tun, denn man ist weder alternativ-angehaucht (EVANESCENCE), besonders symphonisch (NIGHTWISH), ausgeprägt poppig (AMARANTHE) und Gothic Metal (AFTER FOREVER) ist das hier auch nicht.

Nichtdestotrotz ist „Liberator", das Zweitwerk dieses australischen Sechsers, eine sehr hörenswerte Angelegenheit, denn der melodische und vor allem progressive Metal der Band ist durchdacht konzipiert und wird mit viel Leidenschaft vorgetragen, damit ist man einer Band wie TRIOSPHERE deutlich näher als den anderen Bands, die stärker auf ein Massenpublikum abzielen.
Auf „Liberator" finden sich jedenfalls mindestens ein halbes dutzend bärenstarker Songs, am besten ist die Band dann wenn sie nicht ganz so opulent zu Werke geht wie in „Stronger", „Crystal Tears", oder „The Final Stand", auch die ruhigeren Momente des Albums wissen zu gefallen, namentlich „Red Sky" und „Memoria's Longing".

Nicht ganz so begeistert bin ich vom teilweise zu vordergründig eingesetzten Keyboard des Tastenmannes David Van Pelt, weil dieses den beiden Gitarren etwas die Luft zum Atmen nimmt, dabei ist die Musik der Australier durchaus heavy, die Keyboardparts fügen sich nur nicht immer harmonisch in den Gesamtsound ein und die Samples klingen zum Teil zu künstlich. Der Opener „Dawn Brings No Mercy" ist das Paradebeispiel für diese Theorie und auch dafür, dass die Band gut daran täte, ihr Material etwas kompakter zu arrangieren.

Die positiven Aspekte von „Liberator" überwiegen diese Makel aber bei weitem und ich würde es gut finden, wenn die Band weiter ihren eigenen Weg gehen würde anstatt sich anzubiedern, denn ähnlich wie bei TRIOSPHERE passt hier sowohl die Bandleistung als auch die Gesangsdarbietung von Jennifer Borg. Man hat jedenfalls nie das Gefühl, dass es sich hier um ein Soloalbum handeln könnte, wenn man mit dem Begriff „Female-Fronted" kokettiert, liegt es auf der Hand, dass die Frau per Definition eine besondere Position einnimmt.

Weil „Liberator" mit jedem Hördurchgang besser wird, habe ich das zweite Album von DIVINE ASCENSION in den vergangenen Wochen sehr häufig gehört und inzwischen kann ich es fast uneingeschränkt empfehlen. (Maik)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 65:32 min
Label: ViciSolum Productions
Veröffentlichungstermin: 21.11.2014

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