Horn Of The Rhino - Summoning Deliverance

HornOfTheRhino SummoningDeliveranceDer Bandname ist mir zwar bekannt vorgekommen, dennoch konnte ich mit der Mucke der Spanier konkret noch nix in Verbindung bringen, aber bei der Bezeichnung „Sludge" hört man da gerne mal rein. Nachdem ich die Scheibe angefordert hatte, war ich vom ersten Höreindruck höchst verwirrt, denn was man da zu hören bekommt, klingt irgendwie so gar nicht wie erwartet. „Thrash" war zwar auch in der Beschreibung vorgekommen, aber was ich bis jetzt im Netz an Livedarbietung fand, klang irgendwie anders. Und dann waren es insgesamt 66 Songs, von denen die meisten aber aus Stille bestanden. Das heißt 11 „richtige" Songs, die sich stark zwischen Doom und Thrash bewegen, als hätte man es mit einer Split zu tun. Merkwürdig...

Der Thrashanteil ist ausgewogen zum Doomanteil, von Sludge aber fehlt jede Spur, hier ist nämlich ganz klassischer Doom à la SAINT VITUS, OBSESSED und dergleichen zu hören. Ich kann noch nicht glauben, dass es sich hier um die gleiche Band handelt, die vorher noch im wüstesten AUTOPSY-Style herumgewütet hat. Während sich Sänger Javier bei den Thrashsongs gesanglich links macht, so klingt seine Stimme in den Doomtiteln episch und sauber. Nur am Sound kann man erkennen, dass es sich um ein und dieselbe Band handelt. Konnte oder wollte man sich nicht entscheiden, welchen Weg man nun gehen möchte, oder was soll diese Zweigleisigkeit? Nicht dass ich Abwechslungsreichtum und musikalischen Weitblick nicht zu würdigen wüsste, aber dieses krasse Nebeneinander ist mir bisher in dieser Form noch nicht untergekommen.
So gesehen haben wir es dann hier mit einer mehr als musikalischen Band zu tun, wobei sich das am meisten in Sänger Javier niederschlägt. Denn dieser klingt mal wie Chris Reifert und mal wie Wino, dann wieder wie Chris Cornell, und diese Namen sind wahrlich keine Allerweltssänger. Ob das Konzept bei den Fans aufgeht, bleibt abzuwarten, zur Zeit genießt die Band ja schon ein überdurchschnittlich gutes Ansehen.
Im Endeffekt kann man also ein durchaus positives Fazit ziehen, hier werden Grenzen durchbrochen und neue Verbindungen geknüpft von Elementen, die so unterschiedlich gar nicht sind. „Summoning Deliverance" ist demnach durchaus ein erfolgreicher Befreiungsschlag. (Jochen)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 61:50 min
Label: Doomantia Records
Veröffentlichungstermin: 22.09.2014

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