Knight Area - Hyperdrive

knightarea hyperdriveEs gibt Bands, speziell im Progressive Rock Bereich, an denen gibt es eigentlich so gut wie nichts zu kritisieren, und trotzdem fällt es schwer sie besonders zu bewundern oder hervorzuheben. KNIGHT AREA, die Brit-Progger aus den Niederlanden, sind so ein Fall, ihr 2009er Album „Realm Of Shadows" habe ich als angenehmes, warmes Werk in Erinnerung und auch live war die Band als Support von RIVERSIDE nicht übel, aber schon damals wurde schnell klar, was fehlte: Persönlichkeit und Eigenständigkeit.

Einige Jahre später und ein verpasstes Album („Nine Paths", 2011) dazwischen, liegt mir nun das neue Werk von KNIGHT AREA vor und so gerne ich der Band um Gerben Klazinga (Keyboards) und Mark Smit (Gesang) ein besseres Zeugnis ausstellen möchte, an der Gesamtsituation hat sich auch bei „Hyperdrive" nicht viel geändert. Besagte Platte ist nett, richtig nett, circa drei Viertel der Songs sind gut gemacht, anspruchsvoll und zugleich nicht zu kopflastig, aber etwas wirklich Besonderes kann ich an dieser Band nach wie vor nicht erkennen.

Verglichen mit früheren Studioalben fällt bei „Hyperdrive" auf, dass die Band bemüht ist, etwas mehr Pfeffer in die Sache hineinzubringen, in der Mitte des Albums gibt es mit „Crimson Skies" und „Avenue Of Broken Dreams" zwei vergleichsweise schwere und rockige Stücke zu Gehör, dem Gesamtsound des Quintetts tut das auf jeden Fall gut. Der Sound der Platte ist übrigens ausgezeichnet, produziert wurde „Hyperdrive" von der Band selber, den Mix übernahm der ehemalige AFTER FOREVER Keyboarder Joost Van Den Broek, der als aktiver Musiker etwas in den Hintergrund getreten ist.

Die richtige Stärke von KNIGHT AREA liegt allerdings in den eher ruhigeren Songs, von denen hier „This Day" und „Songs From The Past" am besten zu gefallen wissen, ein weiteres Highlight ist der gekonnt zwischen melodischem Neo-Prog und Frickelprog pendelnde Opener „Afraid Of The Dark", Ausreißer nach unten sind gegen Ende hin „Running Away", bei dem man sich fragt, ob das ein Refrain ist oder Ideenlosigkeit und trotz des tollen Keyboardsolointros „Hypnotised", das mit knapp acht Minuten Dauer etwas zu lang geraten ist, vor allem weil für eine Progressive Band diese Spielzeit normalerweise wie eine Vorspeise anmutet.

Alles beim alten also bei KNIGHT AREA! Wer die Band bislang mochte, wird auch „Hyperdrive" mögen, wer die Niederländer noch nicht kennt, sollte sich bewusst sein, dass wir es hier mit einer grauen Maus zu tun haben; aber auch diese haben es verdient, nicht ignoriert zu werden. (Maik)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 52:30 min
Label: Laser's Edge/Alive
Veröffentlichungstermin: 17.10.2014

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