King 810 - Memoirs Of A Murderer

king810 memoirsofamurdererKING 810 aus den Staaten werden momentan von Roadrunner als das nächste große Ding der Nu Metal Szene angepriesen, ob das gerechtfertigt ist, werden wir im weiteren Verlauf sehen. Es ist zumindest insofern nachvollziehbar, dass dieses Genre in den letzten Jahren kaum nennenswerte Bands hervorgebracht hat und KING 810 haben einen ganz entscheidenden Vorteil, wenn es darum geht, sie zu vermarkten. Die vier Mitglieder der Band stammen aus der US-amerikanischen Stadt Flint (Michigan), die nach dem Rückzug der dort angesiedelten Automobilindustrie (General Motors u.a.) als eines der schwierigsten Pflaster der USA gilt; Perspektivlosigkeit, Kriminalität, Drogen...das sind auch die Themen, von denen das Debütalbum „Memoirs Of A Murderer" handelt.

„Memoirs Of A Murderer" liegt prinzipiell ein Konzept zugrunde, das Fiktion mit Realität verbindet, und das teils autobiografisch ist, ob man alles glaubt, was David Gunn hier von sich gibt, muss jeder für sich selber entscheiden. Wie auch immer, dieser persönliche Bezug macht das knapp 70-minütige Album etwas zugänglicher, denn leichte Kost ist das hier nicht.

Die Musik der Band hat eine gewisse Nähe zu SLIPKNOT oder anderen Nu/Groove Metal Bands. Jetzt bin ich kein großer Fan dieser Band, muss aber zumindest eingestehen und anerkennen, dass SLIPKNOT in ihrem Metier „state oft he art" sind. So weit sind KING 810 noch nicht, auch weil sie weit weniger technisch zu Werke gehen. „Memoirs Of A Murderer" beginnt mit den zwei recht simpel gehaltenen Songs „Killem All" und „Best Nite Of My Life" recht vielversprechend, dieses Muster nutzt sich beim an dritter Stelle platzierten „Murder Murder Murder" schon wieder ab und auch „Fat Around The Heart" setzt wenig später auf dieselben Bausteine. Genau das ist eines der Probleme von „Memoirs Of A Murderer", obwohl man der Band nicht absprechen kann, verschiedenen musikalische Ausdrucksformen einfließen zu lassen, macht sich recht schnell eine gewisse Monotonie breit.

Zu meiner großen Überraschung können KING 810 nicht nur hart und kompromisslos, sondern unter den insgesamt 16 aufgeführten Stücken sind auch einige Balladen sowie mehrere Spoken-Word Passagen zu finden. Dabei sind es gerade die ruhigen Momente von „Memoirs Of A Murderer" wie in „Take It" und „Devil Don't Cry" und ganz am Ende im einzigen wirklich großartigen Stücks dieses Albums „State Of Nature", welche die größte Anerkennung verdienen. Die beiden Spoken-Word/Rap Stücke „Anatomy 1:2" und „Anatomy 1:3" hingegen wirken überflüssig und sind viel zu lang geraten.

Wenn man sich daran macht, ein Konzeptalbum zu konzipieren, dann sollte man darauf achten, dass es von Anfang bis Ende einen roten Faden gibt, und genau diesen vermisse ich bei „Memoirs Of A Murderer". Gute Ansätze, mehr gibt es noch nicht über KING 810 zu berichten. (Maik)


Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 6
Spielzeit: 69:00 min
Label: Roadrunner Records
Veröffentlichungstermin: 15.08.2014

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