yossisassi desertbutterfliesNoch bis letztes Jahr war Yossi Sassi Mitglied bei ORPHANED LAND. Dann verließ er die Band. Bereits 2012 hatte er mit „Melting Clocks“ ein Soloalbum veröffentlicht. Nun stellt er mit „Desert Butterflies“ seine zweite Soloscheibe und sein erstes Album nach dem Ausstieg aus der israelischen Ausnahmeband vor.

Da es sich um das Soloalbum eines Gitarristen handelt, ist Gesang natürlich eher selten zu hören. De facto gibt es sogar nur zwei Songs, die einen wirklichen Text haben: Das wunderschöne ruhige „Cocoon“ und „Believe“, das dabei textlich und thematisch an „Brother“ und „Simple Man“ auf dem letzten ORPHANED LAND-Album erinnert, an dem Sassi jedoch schon gar nicht mehr beteiligt war. Den Gesang übernimmt dabei Mariangela Demuertes, die so mancher auch schon bei MOONSPELL erlebt haben dürfte, die jetzt aber bei TRISTANIA am Mikro steht.  Zusammen haben sie jedenfalls einen wunderschönen Song geschaffen, der sich vor nichts und niemandem verstecken muß.

Ansonsten wird Gesang oft einfach nur als weiteres Instrument eingesetzt. Und auch das nur äußerst dezent. Die Gitarren stehen eindeutig im Vordergrund. Doch auch hier hat Yossi Sassi sich hochkarätige Gäste eingeladen. Marty Friedman ist einer davon, der immer wieder schöne Soli aus dem Ärmel schüttelt. Aber auch GUNS'N'ROSES-Gitarrist Ron Thal ist mit von der Partie. Und daneben gibt es natürlich ganz viel Yossi Sassi.

Dadurch läßt sich selbstverständlich kaum vermeiden, dass die Platte stellenweise stark an ORPHANED LAND erinnert. Aber eben nur stellenweise. Obwohl er jahrelang den Sound der Israelis maßgeblich geprägt hat, klingt „Desert Butterflies“ doch wieder anders. Etwas freier, etwas jazziger, etwas moderner und etwas progressiver. Dennoch  räumt man den orientalischen Klängen, die Sassis Musik einfach zu etwas besonderem machen, genügend Raum ein. Sei es jetzt durch Tonfolgen oder klassische Instrumentierung.

„Desert Butterflies“ ist eher ein Rock- als ein Metalalbum, über große Strecken auch ruhig, nur selten greifen die Gitarren richtig durch. Einige Songs kommen auch fast ohne Schlagzeug aus oder sind hauptsächlich akustisch. Und immer wieder gibt es kleine Details, wie die vertonten Schmetterlinge in „Jason's Butterflies“, die das Hören dieses Albums so angenehm und interessant machen. Somit ist „Desert Butterflies“ ein wunderbares Album geworden, an dem Gitarristen zwar wahrscheinlich noch mehr Freude haben als der normale Hörer, aber jeder Fan von ORPHANED LAND oder generell orientalisch angehauchtem Metal sollte in dieses Album einmal reinhören. Es lohnt sich.    (Anne)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 40:18 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 01.05.2014

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