Seven That Spells - The Death And Resurrection Of Krautrock: IO

seventhatspells thedeathandresurrectionofkrautrockManchmal, da treibt einen ja der blanke Wahnsinn und man neigt dazu, Dinge zu tun, die man im Nachhinein betrachtet besser nicht getan hätte. Da denkt man sich auch schonmal: „Sieh mal einer an, eine Platte, die als Psychedelic Rock angekündigt wird. Das gefällt dir doch so gut in letzter Zeit. Und der Bandname, der klingt auch ganz interessant. Das könnte man sich ja mal anhören.“ Und ehe man sich's versieht, schreibt man dann ein Review drüber.

Als ich „The Death And Resurrection Of Krautrock“ zum ersten Mal gehört habe, habe ich es kaum gemerkt. Das rauschte einfach so an mir vorbei. Doch irgendwann fragte ich mich: „Was ist das eigentlich für ein langweiliges Gedudel, das du da die ganze Zeit hörst?“. Ach ja, SEVEN THAT SPELLS. Psychedelic Rock. Da war ja was. Also die Scheibe noch einmal bewußt gehört. Und mir gedacht: WHAT THE FUCK???

Die Band (oder ist es ein Einmannprojekt? So ganz ist mir das nicht klar...) aus Kroatien, die laut eigener Aussage auf ihrer Homepage aus dem 23. Jahrhundert zurückgekehrt ist, um die Langeweile aus der Musik mittels wikingischer Riten und psychedelischen Soundwänden zu bekämpfen (was nimmt der und kann ich das auch haben?), überzeugt auf „The Death And Resurrection Of Krautrock“ vor allem mit einem: Langeweile.

Über eine Dreiviertelstunde werden Wiederholungen diverser Melodien und Motive aneinandergereiht, sphärische Klänge und Soundsamples zusammengebastelt und das ganze mit Gitarrengefrickel und Drums mit seltsamen Sound unterlegt. Junge, echt jetzt, kein Mensch braucht eine 6 Minuten dauernde Wiederholung des immer gleichen Gitarrenmotivs und NIEMAND braucht mehr als 2 Minuten Freizeichen als Songoutro.

Aber mal im Ernst: Wäre die Platte nur halb so lang, wäre sie doppelt so spannend. Die ständigen Wiederholungen in allen Songs, die sich bis auf mehr als 18 Minuten ausdehen können, langweilen und machen je nach genereller Stimmungslage richtiggehend aggressiv. Also, ich weiß nicht... das hier ist ja meinetwegen der Tod des Krautrocks, aber seine Auferstehung ganz sicher nicht. Und falls doch, dann hoffe ich, daß ich niemals auferstehen muß und für immer tot bleibe.

Und dabei gibt es durchaus gute Ansätze, z. B. den Beginn von „IO“ mit wunderschönen Chorgesängen, der dann aber leider auch zu Tode gedudelt und wiederholt wird. Man kann hier zwar nicht behaupten, daß der Mensch/die Menschen hinter SEVEN THAT SPELLS ihre Instrumente nicht beherrschen, aber Songs schreiben... nunja. Weniger wäre hier definitiv mehr gewesen.

Vielleicht bin ich aber auch einfach ein Kulturbanause, der nicht versteht, was der Künstler uns damit sagen will. Vielleicht nehm' ich auch einfach zu wenig Drogen oder sollte deutlich mehr kiffen. Dieses Album zu hören verlangt dem Hörer auf jeden Fall einiges an Toleranz ab. Eignet sich vielleicht auch ganz gut als Soundtrack zu Fließbandarbeit. Ich find's sterbenslangweilig bis nervtötend. Das hier ist die größte Qual, die ich seit langem beim Hören von unbekannten Scheiben hatte. Seit ganz langem. (Anne)


Bewertung: 3,5 / 10

Anzahl der Songs: 5
Spielzeit: 47:02 min
Label: Sulatron Records
Veröffentlichungstermin: 11.07.2014

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