EXCRUCIATION ist mit Sicherheit eine der besseren Doom Metal Bands, was sie auf ihrem großartigen Werk „[t]horns“ (2009) eindrucksvoll unter Beweis stellten. Ihr tieftrauriger, vor Emotionalität strotzender, und dennoch weitestgehend roher Doom Metal konnte die überwiegende Mehrheit der Pressestimmen restlos begeistern und auch in meinem Player ist diese Scheibe ein regelmäßiger Gast. Entsprechend hohen Ansprüchen und Erwartungen muss sich darum der nun erscheinende Nachfolger „[G]host“ stellen.

Es wird mit einer Riffwalze Begonnen, die unmissverständlich klar werden lässt, dass die Jungs von EXCRUCIATION, alteingesessene Doomer sind, die derartige Musik schon seit langer Zeit (genauer seit 1984) produzieren. Wieder fesselt eine Monotonie, die einerseits hypnotisch, andererseits vielseitig interpretiert wird. Ruhige Passagen, die im Laufe der Songs langsam entwickelt werden, finden sich häufiger noch als in den Vorgängern. Dabei wird üblicherweise ein Spannungsbogen sukzessive weitergespannt, was „[G]host“ auf jeden Fall zu einem sehr kontrastreichen, aber dennoch ausgewogenen Album macht.
Der charakteristische, tiefe Gesang bewegt sich nach wie vor zwischen fest und röchelnd und gib erneut Texte über Verzweiflung und Melancholie zum Besten. Zusammen mit dem vielseitigen Drumming entsteht ein durchweg anspruchsvolles, handwerklich wie qualitativ insgesamt überzeugendes Album, das man sich auf jeden Fall anhören kann.

Auch wenn „[G]host“ ein überdurchschnittlich gelungenen Doom Metal bietet, kommt die Musik nicht wirklich an die von „[t]horns“ heran, wo die Tracks durchweg eingängiger, fesselnder und einfach irgendwie stimmungsvoller ausgefallen sind. Dennoch kann „[G]host“ jedem Fan von gutem Doom Metal der Marke BLACK WREATH,  THE WANDERING MIDGET oder SATURNUS uneingeschränkt empfohlen werden. (Jannick)

Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 47:01 min
Label: Auric Records
Veröffentlichungstermin: 16.05.2014