Candlelight Records boten mit ihren Alben bisher prinzipiell immer einen Grund zur Freude. Ihr größtenteils sorgfältig zusammengestellter Fundus großartiger Bands aus aller Welt ist voller  Highlights. Ein aktueller Output dieses Labels ist „Omega Theorian“, das dritte Album der Amerikaner von CHASMA, auf dem ein für dieses Label ungewöhnlich konventioneller Black Metal geboten wird.

Der Beginn ist mit einem von weiblicher Stimme eingesungenem Intro enorm gelungen. Doch gerade wenn man sich auf einen experimentellen Grenzgang zwischen melancholisch erhabenem Damengesang und aggressivem Schwarzmetall freut, beginnt das eigentliche Programm. Dieses ist dann doch irgendwie nicht wirklich experimentell, sondern ziemlich linear und berechenbar.
Die gebotene Musik wurde technisch einwandfrei eingespielt. Die Jungs verstehen sich gut auf bissige Gitarrenläufe und diverse kleine Soli, die mit einem soliden Drumming hinterlegt sind. Der Gesang an sich könnte allerdings deutlich druckvoller und aggressiver sein.

Auch wenn sich gerade bei Alben renommierter Labels erst nach mehrmaligem Anhören ein Aha-Effekt einstellt, so bleibt dieser bei „Omega Theorian“ zumindest von meiner Seite her aus. In meinen Ohren ist die Musik einfach zu gewöhnlich und sticht trotz ihrer zweifelsohne hohen Qualität kaum nennenswert heraus. Fans von EUDAIMONY und ähnlichem werden bestimmt ihre Freude haben, allerdings würde ich „Omega Theorian“ nur unter Vorbehalt empfehlen wollen. (Jannick)

Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 54:57 min
Label: Candlelight Records
Veröffentlichung: 07.07.2014