Thantifaxath-Sacred White NoiseBar jeglicher Information über die Mitglieder von THANTIFAXATH wird eine im Black Metal gar nicht so unübliche Mystifizierung dieser Band erzeugt. Allerdings vermag es diese auch jenseits dieser Strategie zu polarisieren. Tatsächlich wird eine Musik geboten, die es so in der Form noch nicht wirklich gibt und für die es tatsächlich eine dankbare Hörerschaft geben könnte. Auf „Sacred White Noise“ machen THANTIFAXATH unmissverständlich klar, dass handwerkliches Geschick, avantgardistische Intention und nihilistischer, grimmiger Black Metal keineswegs einen generische Widerspruch darstellen.

Schon zu Beginn wird deutlich, dass hier keine verwaschene, Blastbeatübersteuerte Knüppelorgie geboten wird, sondern ein diffiziles Gitarrenspiel voller Finessen und Feinheiten. Die Riffs sind in sich geschlossene Soli und die Melodien Gratwanderungen zwischen fesselnden Disharmonien und mitreißenden Läufen. Das sich dazu gesellende Drumming ist überwiegend schnell und bissig, versteht sich aber in erster Linie darauf, dezent im Hintergrund zu verbleiben, um die Atmosphäre den melodieführenden Instrumenten zu überlassen. Der Gesang ist außerordentlich gut gelungen und passt sich der musikalischen Ausrichtung durch ein gepfeffertes Maß an Gehässigkeit und Brutalität ausgezeichnet an.   
Der gebotene Schwarzmetall wirkt aufgrund der avantgardistischen Tendenzen hochgradig technisch und kalt. Auch ein hin und wieder erklingendes Keyboard und auch die finsteren Zwischenspiele sorgen für keine wirkliche Auflockerung, weshalb „Sacred White Noise“ ein pechschwarzes Album geworden ist, das definitiv kein Interesse jenseits des Black Metals hervorrufen will.

Insgesamt liefern THANTIFAXATH ein großartiges Album ab, dass vor allem Fans von DEATHSPELL OMEGA, dem jungen Schaffen von CORPUS CHRISTII oder auch Anhängern des „The Work Which Transforms God“-Albums von BLUT AUS NORD zusprechen wird. Qualitativ wird auf höchstem Niveau vorgegangen, welches für eine knappe dreiviertel Stunde aufrechterhalten wird. Bleibt abzuwarten, ob es auch weiterhin vergleichbares Material dieser Band geben wird. Dies könnte ihr auf jeden Fall ein breites Renommee bescheren. (Jannick)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Tracks: 6
Spielzeit: 43:49 min
Label: Dark Descent Records
Veröffentlichungstermin: 15.04.2014

 

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